Mehr Menschen über 60 beschäftigen / Kürzungen gehen an der Wirklichkeit vorbei
(Bonn) - Der Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, Walter Hirrlinger, begrüßt die Diskussion über die Fortführung der Frühverrentung. Allerdings weist er daraufhin, dass die gegenwärtigen Äußerungen von Mitgliedern der Rürup-Kommission und Wirtschaftsverbänden in die falsche Richtung gehen.
Wer die Frühverrentung allein durch stärkere Rentenkürzungen verhindern will, denkt an der Wirklichkeit vorbei. Was soll ein Arbeitnehmer machen, der mit 58 Jahren vor die Werkstür gesetzt wird? Deshalb müssen die Arbeitgeber ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über das 60. Lebensjahr hinaus weiter beschäftigen, sagte Hirrlinger in Berlin.
Solange mehr als die Hälfte der Unternehmer keine Arbeitnehmer über 50 Jahre mehr beschäftigten und sich damit auf Kosten der Rentenkassen sanierten, lasse sich das Problem der Frühverrentung nicht lösen. Deshalb muss vor allem die Wirtschaft dafür gewonnen werden, ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter auch bis zum 65. Lebensjahr zu beschäftigen, wenn das gewollt wird, sagte Hirrlinger. Die Pläne zur Rentenreform laufen seit langem in entgegengesetzte Richtungen, sodass auch die aktuelle Diskussion widersprüchlich sei.
Hirrlinger forderte erneut, alles zu tun, um das Renteneintrittsalter anzuheben. Nur so werden die Probleme der Rentenversicherung verringert, sagte der VdK-Präsident.
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