Pressemitteilung | Kassenärztliche Bundesvereinigung KdÖR (KBV)

Mehrbedarf bei Arzneimitteln / KBV zu Kassenkritik: „Wir stehen vor einem Richtungsentscheid“

(Köln) - „Wir verwahren uns gegen die Behauptung der Krankenkassen, wir hätten in der Sitzung des Bundesschiedsamtes in Köln am 28. November sechs Milliarden Euro mehr für Arzneimittel gefordert. Auch uns ist klar, dass angesichts allgegenwärtiger Sparrunden solche Forderungen gar nicht durchsetzbar sind.“ Das hat der Zweite Vorsitzende der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV), Dr. Leonhard Hansen, erklärt.

Dr. Leonhard Hansen weiter: „Wir haben aber darauf hingewiesen, dass dem deutschen Gesundheitswesen ein Richtungsentscheid bevorsteht. Politik und Gesellschaft müssen sich festlegen, ob sie Patienten nach neuesten medizinischen Erkenntnissen versorgt wissen wollen oder ob ihnen stabile Beitragssätze wichtiger sind. Im ersteren Fall brauchen wir mehr Geld für die Versorgung, im letzteren muss die Politik den Mut haben, den Bürgern zu erklären, warum immer weniger Menschen optimal mit Arzneimitteln versorgt werden können.“

Die KBV hatte bereits im Vorfeld der Schiedsamtssitzung darauf hingewiesen, dass allein sechs Milliarden Euro zusätzlich aufgebracht werden müssen, wenn ein Dutzend verbreiteter Krankheiten wie Krebs, Multiple Sklerose, Alzheimer leitliniengerecht therapiert werden sollen. Allein zur Behandlung von Schmerzpatienten seien 1,2 Milliarden Euro zusätzlich nötig.

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) Herbert-Lewin-Str. 3 50931 Köln Telefon: 0221/40050 Telefax: 0221/408039

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