Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Metall- und Elektro-Industrie droht 2009 erstmals Abrutschen in die Verlustzone / Beschäftigungssicherung um jeden Preis wäre unverantwortlich

(Berlin) - Für 2009 zeichnet sich erstmals in der deutschen Nachkriegsgeschichte ein Abrutschen der Metall- und Elektro-Industrie (M+E) in die Verlustzone ab, berichtet der Arbeitgeberverband Gesamtmetall in seinem aktuellen M+E-Gewinnreport (Juli 2009). Anhaltspunkte dafür liefern die Daten der HDAX-Unternehmen aus der M+E-Industrie für das erste Quartal 2009 und die Urteile der Unternehmen über ihre derzeitige Ertragssituation: Von den 31 im HDAX notierten M+E-Kapitalgesellschaften hätten mehr als die Hälfte im 1. Quartal mit Verlust abgeschlossen, so Gesamtmetall. Außerdem bewerteten nur 5 Prozent der M+E-Unternehmen bei einer ifo-Befragung im Mai 2009 ihre Ertragssituation mit "gut", 57 Prozent dagegen mit "schlecht" (Saldo - 52 Prozent).

Als Ursachen für den Ertragsrückgang sieht der Verband die stark eingebrochenen Umsätze, die krisenbedingt durch die Beschäftigungssicherung in die Höhe geschossenen Lohnstückkosten sowie sinkende Erzeugerpreise. Die Lohnstückkosten in der M+E-Industrie lagen im 1. Quartal 2009 um 28 Prozent über Vorjahr und im April/Mai sogar um 32 Prozent. Steigende Kosten können derzeit aber nicht an die Kunden weitergegeben werden: Die Preise für die M+E-Erzeugnisse waren im Juni 2009 um 0,5 Prozent niedriger als im Vorjahr.

"Die drohenden Verluste unterstreichen, wie stark die Unternehmen bislang in die Beschäftigungssicherung investiert haben. Sie aber jetzt unter Druck zu setzen, die Zahl der Beschäftigten um jeden Preis zu konservieren, wäre unverantwortlich. Denn dann würden den Unternehmen die finanziellen Spielräume abgeschnürt, die sie für Investitionen und eine Neuausrichtung ihrer Produkte und künftig mögliche Arbeitsplätze dringend brauchen", hieß es bei Gesamtmetall.

Aus dem Gewinnreport folgt, dass sich schon im Jahr 2008 die Ertragssituation der M+E-Unternehmen dramatisch verschlechtert hat. Nach den Hochrechnungen des ifo-Institutes erzielten die M+E-Unternehmen 2008 im Durchschnitt nur noch eine Nettoumsatzrendite von 2,6 Prozent - nach 4,2 Prozent im Jahr 2007. Rund 25 Prozent der M+E-Unternehmen sei 2008 in die roten Zahlen gerutscht. Im Jahr 2007 dagegen schlossen nur 8 Prozent mit Verlust ab.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtmetall Gesamtverband der Arbeitgeberverbände der Metall- und Elektro-Industrie e.V. Pressestelle Voßstr. 16, 10117 Berlin Telefon: (030) 55150-0, Telefax: (030) 55150-400

(bl)

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