Mitglieder-Boom beim Marburger Bund seit TVöD-Ablehnung
(Berlin) - Die Entscheidung des Marburger Bundes (mb), den neuen Tarifvertrag für den öffentlichen Dienst (TVöD) nicht zu unterzeichnen und stattdessen eigene Tarifverhandlungen für die 146.000 Krankenhausärzte einzufordern, hat der Ärztegewerkschaft einen beispiellosen Mitgliederzuwachs beschert. Seit dem Beschluss vom 10. September 2005, den am 1. Oktober 2005 in Kraft tretenden TVöD nicht mitzutragen, seien allein beim Bundesverband des mb über 3.500 Beitrittserklärungen eingegangen. Noch nicht zu überblicken sei die Anzahl an zusätzlichen Beitritten, die direkt die 14 Landesverbände der Ärztegewerkschaft erreichten.
"Die Mitgliederexplosion ist eine klare Bestätigung für unseren eingeschlagenen Weg, fortan die ärztlichen Interessen eigenständig zu vertreten", erklärte der Hauptgeschäftsführer des Marburger Bundes, Armin Ehl. Der mb, der zurzeit rund 85.000 Ärzte gewerkschaftlich organisiert, hat die Arbeitgeber aus Bund, Länder und Kommunen zu Tarifverhandlungen aufgefordert.
Nach Angaben des Marburger Bundes werde der TVöD Ärzten in kommunalen Krankenhäusern "dramatische" Einkommensverluste bescheren. So würde ein 29jähriger Berufseinsteiger gegenüber dem bisherigen Bundes-Angestelltentarifvertrag (BAT) nach zehn Jahren über 31.000 Euro an Gehalt einbüßen. Von diesem "finanziellen Fiasko" blieben jedoch Mitglieder des Marburger Bundes verschont, für die auch weiterhin der BAT gelte. Ehl: "Ich kann nur jedem Mediziner raten, so schnell wie möglich bei uns Mitglied zu werden."
Quelle und Kontaktadresse:
Marburger Bund - Verband der angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte Deutschlands e.V. - Bundesverband
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