Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Mittelstand: Im Würgegriff der Bürokratie

(Köln) - Der Mittelstand mit seinen rund 27 Millionen Erwerbstätigen in Deutsch-land ist durch die Spar- und Steuerpolitik der rot-grünen Koalition extrem belastet. Schon heute müssen die mittelständischen Personenunternehmen in der Spitze mehr als die Hälfte des Gewinns an den Fiskus abführen. Durch die Verschiebung der nächsten Steuerreformstufe ändert sich an dieser Spitzenbelastung auch im kommenden Jahr nichts. Viele kleine und mittlere Betriebe wirtschaften mithin am Limit. Auch bei mittelständischen Kapitalgesellschaften betrug die Nettoumsatzrendite im Schnitt der Jahre 1995 bis 2000 gerade mal 1,6 Prozent – gegenüber 2,0 Prozent bei den Großunternehmen.

Zu leiden hat der Mittelstand aber auch unter der ausufernden Bürokratie. Anders als von der Regierung zuvor in Aussicht gestellt, ist die Gesetzesflut in der vergangenen Legislaturperiode weiter angeschwollen – 396 neuen Regelwerken standen nur 91 Streichungen gegenüber. Insgesamt sind nun 2.197 Gesetze und 46.779 Einzelvorschriften zu beachten. Je kleiner die Firma, desto höhere Kosten müssen pro Mitar-beiter geschultert werden, um den Anforderungen der staatlichen Bürokratie zu genügen. Des Weiteren macht auch die Ausweitung der Mitbestimmung im Jahr 2001 den Betrieben schwer zu schaffen – die Änderungen zielten explizit darauf ab, die Zahl der Betriebsräte in den mittelständischen Unternehmen zu erhöhen. Allein die Kosten für die zusätzlich freigestellten Mitarbeiter belaufen sich auf bis zu 1,4 Milliarden Euro. Und nicht zuletzt zahlt der Mittelstand mit seinen vielen geringfügig Beschäftigten die Zeche für die seit 1999 geltende teure Regelung der 325-Euro-Jobs.

Institut der deutschen Wirtschaft Köln (Hrsg.): Mittelstand von A bis Z, IW Dossier Nr. 21, Köln 2002, 88 Seiten, 12,90 Euro brutto. Bestellungen über Fax: 0221/4981-445 oder via E-Mail: div@iwkoeln.de

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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