Pressemitteilung | Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR

Mundschutz wie die Klitschko-Brüder / Zum Weltgesundheitstag geben Zahnärzte Ratschläge zur Vorbeugung vor Gesichts- und Zahnverletzungen

(Kiel) - "Ein leichter Aufprall auf einen Auto-Kotflügel hat etwa die gleichen Folgen wie ein Rechtsausleger von Dr. Klitschko. Deshalb sollte man beim Skaten im Straßenverkehr einen Mundschutz tragen. Die Klitschko-Brüder tun dies sogar beim Training," so Zahnärztekammer-Vizepräsident Hans-Peter Küchenmeister anlässlich des Weltgesundheitstags 2004. Unter dem Motto "Sicher fahren - gesund ankommen", machte die schleswig-holsteinische Zahnärzteschaft am Dienstag in Kiel auf die Vorbeugung vor Zahn- und Kieferverletzungen im Straßenverkehr, auf der Reise und beim Sport aufmerksam.

Zum Weltgesundheitstag werden in Deutschland die besonderen Unfallrisiken für junge Verkehrsteilnehmer thematisiert. Helme und ein Mundschutz sollten daher nach Ansicht der Zahnärzte zur Selbstverständlichkeit werden.

"Wir müssen noch an der gesellschaftlichen Akzeptanz arbeiten, damit junge Menschen ihr strahlendes Lächeln bewahren und vor Zahnverlusten und Schädelfrakturen geschützt werden." so Prof. Dr. Christian Splieth, neuer Leiter der Sektion Kinderzahnheilkunde am Zentrum für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde der Universität in Kiel. "Nur wenn Mundschutz ‚in' ist," appelliert Splieth, "werden auch Kids und Oldies auf Inline-Skates oder Mountainbikes neben einem Helm auch einen Mundschutz tragen."

Nach neueren Untersuchungen, weiß Prof. Splieth, entstehen Verletzungen im Mund-, Kiefer- und Gesichtsbereich im Wesentlichen bei Verkehrsunfällen, Schlägereien, Haushaltsunfällen, Arbeitsunfällen und Sportverletzungen. 51 Prozent der Gesichtsschädelfrakturen ereignen sich im Straßenverkehr, 15 Prozent beim Sport. Damit liegen Schädelverletzungen bei Sportunfällen an dritter Stelle, gefolgt von Sprunggelenk und Knieregion. Splieth: "Auch unter ökonomischen Aspekten stehen wir in der Verpflichtung, in der Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde mehr für die Vorbeugung zu tun."

Neue, risikobehaftete Sportarten wie Rollerblading, Skateboarding oder Mountainbiking führen dazu, dass Verletzungen im Sport und in der Freizeit immer mehr zunehmen. 46 Prozent aller Sportverletzungen liegen nach Angaben des Wissenschaftlers oberhalb der Schultern. "Trägt ein Sportler jedoch einen Zahnschutz," so Splieth, "wird das Risiko, sich im Mundbereich zu verletzen, etwa dreimal geringer. Außerdem: Was Sportlern wie den Klitschko-Brüdern, der Boxerin Regina Halmich oder den deutschen Hockey-Nationalmannschaften recht ist, sollte jungen und älteren Freizeitsportlern nur billig sein."

Neben den bereits genannten Trendsportarten zählen vor allem die Kampf- und Kontaktsportarten (jeglicher Ballsport) sowie Radfahren, Turnen und Skifahren zu den verletzungsintensiven Betätigungen.

Ein Mundschutz erfordert die Abdrucknahme des Kiefers durch einen Zahnarzt und anschließende Herstellung im Zahntechnischen Labor. Er besteht aus Ethyl-Vinyl-Acetat und erlaubt eine ungehinderte Mund- und Nasenatmung, ist geschmacksfrei und hat eine glatte Oberfläche. Außerdem kann der Sportler damit problemlos trinken und sprechen. Die Fachwelt stimmt daher darin überein, dass die beste Vorbeugung gegen schwerwiegende Kiefer- und Zahnverletzungen in einem individuell angefertigten und vom Zahnarzt eingegliederten Mundschutz besteht.

Quelle und Kontaktadresse:
Zahnärztekammer Schleswig-Holstein KdöR Frau Margrit Gehl, Presse Westring 498, 24106 Kiel Telefon: 0431/2609260, Telefax: 0431/26092615

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