Pressemitteilung | Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. (FFI)

Neue FFI Information Beauftragung von Migrationsprüfungen

(Frankfurt am Main) - Der FFI Arbeitskreis Qualitätsmanagement gibt Faltschachtelherstellern mit seiner neuen "FFI Information Beauftragung von Migrationsprüfungen", die unter Mitwirkung der Papiertechnischen Stiftung erstellt wurde, eine Information und ein Werkzeug an die Hand, das die Unternehmen der Branche in ihrer internen Qualitätssicherung und -kontrolle bei der Risikoanalyse qualifiziert unterstützt. Dabei steht insbesondere die analytische Überprüfung der Migration, die vom Faltschachtelhersteller bei einem externen Labor beauftragt wird, im Zentrum der Informationsschrift. Zu diesem Zweck wird die Informationsschrift auch um eine Liste mit akkreditierten Laboren in Deutschland, die solche Untersuchungen durchführen, begleitet.

INFORMATIONSQUELLE UND WERKZEUG IN DER OPERATIVEN RISIKOANALYSE
Die Konformitätsarbeit im Rahmen eines Prozesses der Guten Herstellungspraxis (GMP - Good Manufacturing Practice) zur Herstellung von Faltschachteln als Lebensmittelbedarfsgegenstände ist ein mehrstufiger Prozess. Dabei werden einerseits die Informationen des Kunden über die Art des zu verpackenden Lebensmittels und der bestimmungsgemäße Gebrauch der Verpackung spezifiziert sowie andererseits die Informationen der Lieferanten über die Benennung der in den Rohmaterialien verwendeten Substanzen mit Migrationspotenzial ermittelt. Mit Kenntnis der individuellen Materialzusammensetzung der Faltschachtel bewertet der Faltschachtelhersteller dann im Rahmen der Risikoanalyse die vorliegenden Informationen.

Dabei kann die interne Qualitätssicherung und -kontrolle für die Überprüfung potenziell migrierender Stoffe grundsätzlich auf eine oder mehrere Arten und Weisen erfolgen:
1. Rezeptur- und Dokumentenprüfung für alle gelieferten Rohmaterialien
2. Mathematische Modellierung der Migration in Lebensmittel ("Migration Modelling")
3. Bei bekanntem oder analysiertem Gehalt von Substanzen in den Materialien:
Berechnung der maximal möglichen Migration (Summe des Stoff-Übergangs) in das Lebensmittel und Abgleich mit Grenzwerten
4. Analytische Überprüfung der Migration mit Lebensmittelsimulanzien (Globalmigration, Screening-Analysen, Spezifische Migration)
5. Analytische Überprüfung der spezifischen Migrationen in reale Lebensmittel (Lagerversuche)
Das Ergebnis der Risikoanalyse kann in die Abgabe einer Beschaffenheitsbeschreibung für die Faltschachtel an den Kunden münden.

Im Rahmen der Risikoanalyse und/oder aufgrund einer Kundenanforderung kann es insbesondere angeraten oder erforderlich sein, analytische und/oder Migrationsuntersuchungen im eigenen Labor durchzuführen oder damit ein externes, akkreditiertes Labor zu beauftragen (siehe oben Nr. 4). Neben Kundenanforderungen im Einzelfall können auch neue Rohmaterialien, neue Materialkombinationen im Verpackungssystem, neue Prozessschritte mit veränderten Abläufen, gesetzliche Änderungen oder auch periodische Überprüfungen des eigenen Portfolios des Faltschachtel-Herstellers Anlässe für Migrationsuntersuchungen sein.

Die neue "FFI Information Beauftragung von Migrationsprüfungen" ist daher nicht nur eine Informationsquelle über den gesamten Prozess der Risikobewertung, sondern auch ein Werkzeug, indem Art und Weise des zu erteilenden Prüfauftrags sowie Umfang und Tiefe der Darstellung der Prüfungsergebnisse erläutert werden.

Quelle und Kontaktadresse:
Fachverband Faltschachtel-Industrie e.V. (FFI) Dipl.-Verw.wiss. Christian Schiffers, Geschäftsführer Kleine Hochstr. 8, 60313 Frankfurt am Main Telefon: (069) 890120, Fax: (069) 89012222

(mw)

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