Pressemitteilung | Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG)

Neue Forschung zu Gentechnik-Transparenz: Keine Ausrede mehr für Deregulierung

(Berlin) - Neue EU-Forschungsprojekte zu Nachweis und Rückverfolgbarkeit neuer Gentechnik in Lebensmitteln bringen Bewegung in die Debatte um die künftige Gentechnik-Regulierung der EU. Auch der VLOG ist daran beteiligt.

Der politische Prozess um die Gentechnik-Neuregulierung in der EU tritt derzeit auf der Stelle, wie am Dienstag im Agrarministerrat erneut deutlich wurde. Vieles dreht sich dabei immer wieder um die Behauptung, mit neuen Gentechnikmethoden (NGT) ließen sich angeblich so etwas wie "naturidentische" Pflanzen herstellen, die nicht unterscheid- und nachweisbar seien.

Im EU-finanzierten Projekt DARWIN sind jetzt europaweit Wissenschaftler:innen verschiedener Institutionen angetreten, um Nachweisverfahren für pflanzliche NGT-Produkte zu entwickeln. Mit den geplanten neuen Verfahren wird es nicht nur möglich sein, bekannte DNA-Sequenzen nachzuweisen (spezifischer Nachweis), sondern auch die Methode zu identifizieren, mit der die DNA-Veränderungen erzeugt wurden (unspezifischer Nachweis). Außerdem sollen im Rahmen von DARWIN digitale Lösungen zur Rückverfolgbarkeit entwickelt werden.

Auch der Verband Lebensmittel ohne Gentechnik (VLOG) ist Teil des DARWIN-Konsortiums und wird seine Expertise in das Projekt einbringen, wenn es um den Einsatz der neuentwickelten Verfahren in der Praxis geht. Für den VLOG ist deren Entwicklung von großer Bedeutung, genau wie für den ganzen "Ohne Gentechnik"- und Bio-Sektor sowie die gesamte Lebensmittelwirtschaft und alle Verbraucher:innen.

"Immer wieder wird von interessierter Seite behauptet, eine Unterscheidung zwischen genetischen Veränderungen durch Mutationen und Eingriffen mit Methoden der Neuen Gentechnik sei nicht möglich. Das muss oft als Rechtfertigung herhalten, Produkte der neuen Gentechnik zu deregulieren - sprich, sie rechtlich wie Produkte aus konventioneller Pflanzenzüchtung zu behandeln", erinnert VLOG-Geschäftsführer Alexander Hissting. "DARWIN macht Hoffnung, dass es in wenigen Jahren Nachweisverfahren gibt, mit denen Produkte der neuen Gentechnik verlässlich identifiziert werden können", resümiert Hissting. Er appelliert an die Politik: "Es ist gut, dass die EU diese wichtige Forschung endlich auf den Weg bringt. Die Nachweisverfahren werden kommen. Es gibt also keine Ausrede mehr - auch neue Gentechnik (NGT) muss ganz klar weiterhin als Gentechnik reguliert und gekennzeichnet werden".

Das DARWIN-Projekt, an dem 15 Organisationen aus 11 Ländern beteiligt sind, läuft von Januar 2024 bis Juni 2027. Ein weiteres Konsortium zur Entwicklung von NGT-Nachweisverfahren, DETECTIVE, wird ebenfalls durch das EU-Förderprogramm Horizon Europe für Forschung und Innovation finanziert.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Lebensmittel ohne Gentechnik e.V. (VLOG) Alexander Hissting, Geschäftsführer Presse Friedrichstr. 153a, 10117 Berlin Telefon: (030) 2359945 10, Fax: ()

(mw)

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