Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Neue Pisa-Studie bestätigt Handwerk

(Stuttgart) - Der Baden-Württembergische Handwerkstag sieht sich durch die neu vorgestellten Teilergebnisse der Pisa-Studie voll in den von ihm vorgeschlagenen Konsequenzen betätigt. Dies stellte Hauptgeschäftsführer Hartmut Richter in einer ersten Würdigung der am 6. März offiziell präsentierten neuen Pisa-Teilerkenntnisse fest. Als Bestätigung seiner Vorschläge zur Weiterentwicklung des Schulwesens sieht der Handwerkstag (BWHT) die neuen Auswertungen der Pisa-Studie.

Mit seinen teilweise kontrovers diskutierten Vorschläge hatte sich der Handwerkstag im Sommer des letzten Jahres für neue Neuformulierung des Bildungsauftrags der Schule, für mehr Freiheit bei der Ausgestaltung des Unterrichts und für mehr Verantwortung der Schulen für die messbaren Ergebnisse stark gemacht. Zugleich hatten die Handwerker aber auch vorgeschlagen, das dreigliedrige Schulsystem, das die Kinder sehr früh selektiere, hin zu einer neunjährigen Basisschule weiter zu entwickeln. Erst danach sollte eine Differenzierung stattfinden.

Dieser Vorschlag werde nun, so Richter, untermauert, wenn die Pisa-Gutachter feststellen, dass die bisherige Dreigliedrigkeit nur sehr unvollkommen begabungsgerecht selektiert. Ein erstaunlich großer Teil von Haupt- und Realschülern weist ein besseres Leistungsniveaus auf, als ihre Alterskollegen in den Gymnasien. Dies zeige die Fragwürdigkeit der in der vierten Grundschulklasse eingesetzten Selektionszwänge sehr deutlich auf. Man dürfe deshalb, so Richter, in der dringend notwendigen schulpolitischen Grundsatzdebatte die Schulstrukturen nicht ausklammern. Auch sie gehörten auf den Prüfstand. Allerdings sei eine veränderte Schulstruktur allein, keine hinreichende Lösung. Auch wenn Baden-Württemberg, wie die neuen Auswertungen der Pisa-Forscher zeigen, bei der Qualität der Unterrichtorganisation einen innerdeutschen Spitzenplatz einnimmt, gebe es auch hier noch erhebliche Entwicklungschancen. Hierauf verweise unter anderem der im Vergleich zu zahlreichen international führenden Pisa-Ländern relativ stark wahrgenommene Leistungsdruck der Schüler im Lande. Dies sei eine deutliche Handlungsaufforderung.

Mit der auf den Weg gebrachten Bildungsplanreform 2005, die auf Kontingentstundentafeln und Bildungsstandards setze, befindet sich Kultusministerin Schavan nach Auffassung von Richter hier auf den richtigen Weg, der rasch weiter vorangebracht werden müsse. Der Handwerkstag will sich hier engagieren. Er werde bei der Formulierung von Bildungsstandards, die vor allem auch die berufliche Ausbildungsfähigkeit der Jugendlichen absichern müssen, mitarbeiten. Konkrete Vorschläge des Handwerks hierzu kündigte Richter für das zweite Quartal dieses Jahres an.

Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag Heilbronner Str. 43 70191 Stuttgart Telefon: 0711/1657401 Telefax: 0711/1657444

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