Neue Unternehmen gesucht: Gründungsdynamik in Deutschland lässt nach
(Berlin) - Deutschland steht wirtschaftlich unter Druck: Damit die Transformation der industriellen Kernbranchen gelingt, braucht es eine neue Gründungsdynamik. Doch genau diese lässt seit Jahren nach. Das ist das Ergebnis einer Auswertung für die neueste Ausgabe des MacroScope Economic Policy Briefs. Sie zeigt, dass die Zahl wirtschaftlich bedeutender Neugründungen im Vergleich zu früheren Jahren deutlich zurückgegangen ist – besonders in für die wirtschaftliche Zukunft entscheidenden Branchen wie dem Maschinenbau, der Elektrotechnik und der industriellen Produktion.
„Deutschland braucht mehr Mut zur Veränderung – und dafür braucht es Gründerinnen und Gründer, die neue Geschäftsmodelle entwickeln und die Erneuerung der Unternehmenslandschaft vorantreiben“, sagt Dr. Claus Michelsen, Chefvolkswirt des vfa. Die Analyse zeigt: Während besonders innovative Branchen wie die Pharmaindustrie nach wie vor eine positive Bilanz bei Gründungen verzeichnen, bleibt die Erneuerungsdynamik in anderen Bereichen aus. Gerade dort, wo technologischer Wandel und internationale Konkurrenz den größten Druck erzeugen, hinkt das Gründungsgeschehen hinterher. Zugleich nimmt die Zahl der Insolvenzen nach einem pandemiebedingten Tief infolge staatlicher Stützungsmaßnahmen wieder deutlich zu.
„Wenn wir nicht bessere Bedingungen für junge Unternehmen schaffen, wird in den kommenden Jahren auch nur eine schwache wirtschaftliche Dynamik die Folge sein. Es gibt einen klaren Zusammenhang zwischen Unternehmensgründungen und Wirtschaftswachstum“, sagt Michelsen. Besonders kritisch seien der mangelnde Zugang zu Kapital, das Fehlen eines einheitlichen europäischen Marktes und die zu geringe Verzahnung zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. Michelsen betont: „Ein leistungsfähiges Start-up-Ökosystem ist kein Selbstzweck, sondern Voraussetzung dafür, dass unsere Wirtschaft zukunftsfähig bleibt.“
Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA), Henrik Jeimke-Karge, Pressesprecher(in) Wirtschaftspolitik, Hausvogteiplatz 13, 10117 Berlin, Telefon: 030 206040