Pressemitteilung | Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. (bpa) - Landesgeschäftsstelle Thüringen

Neue Vorsitzende im bpa Thüringen / Neue Konzepte gegen Fachkräftemangel in der Pflege

(Erfurt) - Margit Benkenstein ist die neue Vorsitzende der Landesgruppe Thüringen des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Die Mitgliederversammlung wählte die 50-Jährige aus Gerstungen mit großer Mehrheit zur Nachfolgerin von Rosemarie Wolf, die sich nach 20 Jahren an der Verbandsspitze nicht mehr zur Wahl gestellt hatte.

Als Hauptziel ihrer neuen Aufgabe nannte Benkenstein den Kampf gegen den Fachkräftemangel und für eine bessere Bezahlung in der Pflege. Dazu zählen für sie auch der Einsatz für mehr - sowie eine gute - Ausbildung, Umschulungsmöglichkeiten und für die Anwerbung ausländischer Pflegefachkräfte. Den Fachkräftemangel in Thüringen spüren Träger, Pflegekräfte und Kunden von Pflegediensten und Pflegeeinrichtungen gleichermaßen. Hunderte offener Stellen können derzeit nicht besetzt werden, bei gleichzeitig steigender Zahl an pflegebedürftigen Menschen.

Margit Benkenstein, die selbst ein Pflegeheim in Gerstungen betreibt, forderte die Mitglieder auf, bei Ausbildung und Umschulung nicht nachzulassen: "Seit vielen Jahren wirbt der bpa an Schulen für das Berufsfeld Altenpflege. Diese Anstrengungen müssen wir fortsetzen. Gleichzeitig ist es sinnvoll und notwendig, Pflegekräften gezielt die Möglichkeit zur Weiterqualifizierung einzuräumen."

Die Landesvorsitzende wies auf die neue Website www.youngpropflege.de hin, die sich speziell an junge Menschen richtet und diese für eine Ausbildung in der Altenpflege gewinnen will.

Margit Benkenstein wirbt außerdem dafür, ausländische Fachkräfte auch nach Thüringen zu holen: "In Serbien oder auf den Philippinen sind zehntausende Pflegefachkräfte ohne Beschäftigung. Unser Bundesverband steht hier in intensiven Verhandlungen. Wir wollen keine billigen Fachkräfte, das Prinzip ist, gleicher Lohn für gleiche Arbeit."

Benkenstein richtete den Appell an die Landesregierung, bei der Anerkennung der Berufsabschlüsse keine großen Hürden aufzubauen: "Die Anerkennungspraxis ist von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. Hier kann Thüringen mit gutem Beispiel voran gehen, indem auf unnötig hohe Sprachauflagen, die in zahlreichen Ländern zum Germanistikstudium qualifizieren, verzichtet wird."

Als zentrale Aufgabe bezeichnete die neue Vorsitzende die weiteren Verhandlungen mit den Pflegekassen um höhere Pflegesätze: "Es ist nicht nachvollziehbar, warum die Sätze nicht denen im Westen angepasst werden. Gleicher Lohn für gleiche Arbeit! Wenn hier kein Umdenken stattfindet, wird sich die Situation in Thüringen durch Abwanderung weiter verschärfen."

Margit Benkenstein setzt, wie ihre Vorgängerin Rosemarie Wolf, auf eine starke Interessenvertretung der Pflege in einem leistungsfähigen Verband.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste e.V. Landesgruppe Thüringen (bpa) Pressestelle Haarbergstr. 61 a, 99097 Erfurt Telefon: (0361) 6 53 86 88, Telefax: (0361)

(cl)

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