Pressemitteilung | Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD)

Neuen Preissystem der DB AG: Nachteile für spontan Reisende und Vorteile für Familien / Nachbesserung bei Stornogebühren unerlässlich

(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland (VCD) steht dem neuen Preissystem der Deutschen Bahn AG auch nach Vorstellung der Fahrpreise ausgesprochen kritisch gegenüber und lehnt die Abschaffung der 50-Prozent-BahnCard ab. Zwar biete das neue System durch Mitfahrer-Rabatt sowie Vergünstigungen für Frühbucher und Familien Vorteile für Gruppen, Familien und alle, die ihre Zugfahrten langfristig planen und buchen könnten. Diese Neuerungen seien eindeutig zu begrüßen. Doch würden andererseits Stammkunden deutlich benachteiligt: Vor allem die Nutzerinnen und Nutzer der BahnCard, die bisher jederzeit ganz Deutschland für die Hälfte' bereisen konnten, müssten künftig in der Regel deutlich mehr zahlen, wenn sie spontan reisen wollen. Das werde auch durch die niedrigeren Preise bei großen Entfernungen nicht ausgeglichen.

René Waßmer, VCD-Bundesgeschäftsführer: "Alle, die in der Regel allein reisen und sich aus den unterschiedlichsten Gründen nicht mehrere Tage vorher auf bestimmte Züge für Hin- und Rückfahrt festlegen können, gehören zu den Verlierern des neuen Preissystems. Sie zahlen im Vergleich zum heutigen BahnCard-Preis deutlich mehr. Hier besteht die Gefahr, dass die Deutsche Bahn AG Kunden an ihren schärfsten Konkurrent verliert: das Auto."

Neben der Verringerung der Flexibilität bringen die neuen Plan&Spar-Tarife nach Ansicht des VCD weitere Unsicherheiten mit sich. In Stoßzeiten wie Freitag und Sonntag nachmittags werde es voraussichtlich nur wenige Plätze im Plan&Spar-Angebot geben. Dadurch könnten beispielsweise Wochenendpendler von den neuen Regelungen kaum profitieren. Zudem seien die Vorteile für Frühbucher aufgrund der begrenzten Zahl der Billig-Plätze keineswegs garantiert.

Annette Volkens, Verkehrsreferentin des VCD: "Wenn die Kunden bei entsprechend frühzeitiger Buchung die Gewissheit hätten, in den Genuss der Frühbucherrabatte zu kommen, stünde der VCD dem neuen Preissystem weniger kritisch gegenüber. Doch da die Kontingente im Extremfall täglich neu berechnet werden, gibt es für die Kunden keine Planungssicherheit. Und wer dreimal die Auskunft Kontingent ausverkauft' erhält, wird es beim vierten Mal gar nicht mehr versuchen und aufs Bahnfahren verzichten."

Auch die eingeschränkten Möglichkeiten für Rückgabe und Umtausch bei den Plan&Spar-Tickets und die dabei anfallenden Gebühren seien viel zu hoch. "Die Tatsache, dass Plan&Spar-Tickets am Gültigkeitstag nur gegen Zusatzgebühren von 45 Euro je Richtung plus dem Differenzbetrag zum Normalpreis in anderen als dem gebuchten Zug genutzt werden können, ist ausgesprochen kundenfeindlich. Nach dem ersten Gültigkeitstag können die Tickets sogar überhaupt nicht mehr erstattet werden. Hier muss es auf jeden Fall Nachbesserungen geben", fordert Volkens.

Um die Flexibilität beim Bahnfahren auch in Zukunft zu gewährleisten, fordert der VCD den Erhalt der erfolgreichen BahnCard mit 50 Prozent Rabatt über den geplanten Übergangszeitraum von 12 Monaten hinaus. Umfassende Informationen rund um das neue Preissystem der Deutschen Bahn AG und Beurteilungskriterien aus Kundensicht bietet der VCD unter www.bahncard50.de

Quelle und Kontaktadresse:
Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) Eifelstr. 2 53119 Bonn Telefon: 0228/985850 Telefax: 0228/9858510

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