Pressemitteilung | Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB)

Neuer Arbeitsschutzbericht für Brandenburg / DGB: Schwerpunkt Klimawandel-Folgen richtig gesetzt - Mehr Kontrollen nötig

(Potsdam) - Die Zahl der Arbeitsunfälle im Land Brandenburg ist 2022 gesunken. "Das ist eine gute Nachricht, wobei jeder Arbeitsunfall einer zu viel ist", sagte die Vorsitzende des DGB Berlin-Brandenburg, Katja Karger. Positiv bewertet die Gewerkschafterin, dass der Bericht neue Herausforderungen an den Arbeitsschutz durch den Klimawandel thematisiert.

2022 kontrollierten die Brandenburger Arbeitsschutzbehörden 1.969 Betriebsstätten und 764 Baustellen. Insgesamt wurden dabei 6.081 Verstöße gegen Arbeitsschutzbestimmungen ermittelt und die Beseitigung der festgestellten Gefährdungen veranlasst. Gut, aber nicht gut genug, sagt der DGB. Der für die Überwachung der Firmen zuständige Landesarbeitsschutz schaut bislang zu selten vorbei. Bis 2026 müssen laut Gesetz pro Jahr mindestens 3.200 Betriebe in Brandenburg kontrolliert werden - über 1.200 Betriebe mehr als bisher. Das geht nur mit mehr Personal in der Landesarbeitsschutzbehörde.

DGB-Chefin Katja Karger: "Je besser der Arbeitsschutz im Betrieb, desto besser das Betriebsklima und die Entwicklungschancen der Firma. Die gesetzlichen Vorgaben des Arbeitsschutzes einzuhalten, ist Aufgabe der Arbeitgeber und der Beschäftigten. Betriebs- und Personalräte sorgen zusätzlich für die Einhaltung des Arbeitsschutzes vor Ort. Lebendige Mitbestimmung führt also zu mehr Arbeitssicherheit - ein weiterer Grund, warum die Landesregierung die betriebliche Mitbestimmung stärken sollte."

Nach Angaben des Ministeriums für Soziales, Gesundheit, Integration und Verbraucherschutz (MSGIV) ist die Quote der meldepflichtigen Arbeitsunfälle je 1.000 Erwerbstätige 2022 im Vergleich zum Vorjahr von 21,6 auf 19,6 gesunken und landet damit über der bundesweiten Quote von 18,6 (2021: 19,4) - aus strukturellen Gründen, so das MSGIV. Brandenburg hat überdurchschnittlich viele Klein- und Kleinstbetriebe in besonders unfallträchtigen Branchen wie Baugewerbe sowie Forst- und Landwirtschaft.

Der Jahresbericht sieht für die Zukunft einen erheblichen Einfluss des Klimawandels auf den Arbeitsschutz in Brandenburg. Katja Karger: "Es ist richtig, mit Blick auf zunehmende Hitzeperioden jetzt neue Anforderungen an Arbeitsplätze festzuschreiben - im Freien, aber nun auch in Innenräumen. Die neue Realität ist: Herrschen langanhaltend tagsüber mehr als 30 Grad und nachts über 20 Grad, ist die Erholung der Beschäftigten nach der Arbeit beeinträchtigt, insbesondere für Schichtarbeitende.

Der Arbeitsschutzbericht 2022 als PDF-Datei des MGIV zum Download: https://msgiv.brandenburg.de/msgiv/de/service/publikationen/detail/~01-12-2023-arbeitsschutz-jahresbericht-2022

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Gewerkschaftsbund - Landesbezirk Berlin-Brandenburg (DGB) Pressestelle Kapweg 4, 13405 Berlin Telefon: (030) 212400, Fax: (030) 21240142

(jg)

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