Pressemitteilung | Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA)
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Neues “Studienstandort-Barometer”: Branche erwartet mehr klinische Arzneimittelstudien in Deutschland

(Berlin) - Deutschland ist als Standort für klinische Arzneimittelstudien nur noch Mittelmaß. Pharmaunternehmen und Auftragsforschungsinstitute für die Studiendurchführung (CROs) erwarten jedoch eine Zunahme der Studienaktivität in den kommenden zwölf Monaten. Das sind zentrale Ergebnisse einer Befragung durch die Unternehmensberatung Vintura im Auftrag des Verbands der forschenden Pharma-Unternehmen (vfa) und des Bundesverbands Medizinischer Auftragsinstitute (BVMA). Sie wurden heute als „Studienstandort-Barometer“ vorgelegt. Dieses Barometer soll nun wiederkehrend den Stand der Dinge am Studienstandort Deutschland melden.

„Deutschland ist ein wichtiger Standort für klinischen Studien, aber im internationalen Wettbewerb zurückgefallen“, sagt Dr. Matthias Meergans, Geschäftsführer Forschungspolitik des vfa. „Das hat die Politik erkannt und in den vergangenen zwei Jahren mit dem Medizinforschungsgesetz einige richtige Weichenstellungen vorgenommen. Ob die gewählten Maßnahmen wirken, wollen wir mit dem neuen Studienstandort-Barometer messen.“

„Die Einschätzungen der medizinischen Auftragsinstitute verleihen dem Studienstandort-Barometer besondere Sensitivität“, erläutert BVMA-Vorsitzender Martin Krauss. „Denn diese erkennen an der Auftragslage frühzeitig Trends in der Studienaktivität in Deutschland.“
Ermittlung des Barometer-Standes

Für das Studienstandort-Barometer holte Vintura im Juli 2025 Auskünfte bei Mitgliedsunternehmen von vfa und BVMA ein. Die resultierenden Antworten von 23 Pharmaunternehmen und 15 CROs wurden je nach Studienaktivität gewichtet und verrechnet.

Auf einer Skala von -100 bis +100 schätzten die Pharmaunternehmen und CROs die Lage im deutschen Studienwesen mit durchschnittlich -3, also als mittelmäßig ein. Gleichzeitig zeigten sie mit der auf einer entsprechenden Skala bei +24 liegenden Bewertung, dass sie mit einer leichten Ausweitung der Studienaktivität binnen eines Jahres rechnen. Vintura errechnet daraus einen leicht positiven Gesamtwert von +9 im Bereich von -100 bis +100.

Als wesentlichen Treiber der Studienaktivität gaben die Befragten vor allem den Anreiz dafür an, für die Medikamentenerprobung 5 Prozent oder mehr der Teilnehmenden in Deutschland zu rekrutieren. Auch steigende Investitionen in Forschung und Entwicklung, geminderte Hürden bei Strahlenschutzgenehmigungen sowie beschleunigte Genehmigungsverfahren wirkten sich positiv aus. Dies zeigt, dass die Maßnahmen der Bundesregierung in eine grundlegend richtige Richtung weisen.

Aber die Befragten verwiesen auch auf Hindernisse für eine Erweiterung der Studienaktivität in Deutschland, wie z. B. eine limitierte Ausstattung mit Studienpersonal in den beteiligten Kliniken und Praxen. Als ähnlich problematisch wurden auch die bislang meist langwierigen Vertragsverhandlungen bewertet.
Die Perspektive

Viele der im Medizinforschungsgesetz von 2024 angestoßenen Verbesserungen wurden erst nach der Befragung wirksam oder werden es überhaupt erst im Dezember 2025. Ab dann nämlich dürften die neuen, verbindlich vorgegebenen Standardklauseln die Vertragsverhandlungen über die Mitwirkung an klinischen Studien wesentlich beschleunigen. Ähnliches wurde schon in anderen Ländern beobachtet. Daher wird es interessant sein zu sehen, ob sich bei Veröffentlichung der nächsten Barometer-Erhebung im ersten Halbjahr 2026 die aktuell positiven Erwartungen für die Studienaktivität in der Praxis bestätigen und Pharmaunternehmen und CROs eine höhere Studienaktivität als beim aktuellen Baseline-Wert melden können.

Weitere Informationen


Eine Auswahl von Diagrammen mit den Ergebnissen des Studienstandort-Barometers findet sich unter www.vfa.de/studienstandort-barometer

Die komplette Auswertung der aktuellen Erhebung zum Studienstandort-Barometer findet sich unter www.vfa.de/studienstandort-barometer-10-2025.pdf und www.bvma.de/news-events/

Quelle und Kontaktadresse:
Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VFA), Rolf Hömke, Wirtschaftspresse, Charlottenstr. 59, 10117 Berlin, Telefon: 030 206040

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