Pressemitteilung | Baden-Württembergischer Handwerkstag e.V.

Neues Wahlfach Handwerk am beruflichen Gymnasium nimmt Kontur an

(Stuttgart) - Ab dem neuen Schuljahr können die beruflichen Gymnasien im Land das Wahlfach Handwerk in ihren Fächerkanon aufnehmen. Damit nimmt eine Empfehlung der Enquetekommission des Landes zur beruflichen Bildung Konturen an. Landeshandwerkspräsident Joachim Möhrle sieht darin eine große Chance, gut qualifizierte junge Menschen zu gewinnen: "Wir wollen zeigen, wie modern, innovativ und attraktiv Handwerk heute sein kann."

Wie Wirtschaftslehre, Sport oder Religion wird das Wahlfach Handwerk zweistündig unterrichtet und kann an allen Fachrichtungen der beruflichen Gymnasien angeboten werden. Die Inhalte werden derzeit vom Kultusministerium im Rahmen der Lehrplanarbeit zusammengestellt "Das Themenspektrum kann von der Unternehmensführung über Gestaltungskompetenz und Marketing bis hin zu Qualifikation und Technik reichen", sagte Möhrle. Der Unterricht könne auch durch spannende Praxiskontakte bereichert werden. Das Handwerk bringe sich mit seinen Ideen ein und wolle dieses Fach beispielsweise mit Bildungs- oder Patenschaften durch Handwerksbetriebe mit Leben erfüllen.

Die Absolventen beruflicher Gymnasien seien eine attraktive Zielgruppe für das Handwerk, weil für sie die Berufspraxis ohnehin schon eine bedeutende Rolle spiele, sagte Möhrle. Zielsetzung sei es, Interesse für die kleinen und mittleren Betriebe zu wecken und Karrieremöglichkeiten im Handwerk aufzuzeigen. Möhrle: "Viele kennen die vielfältigen Aufstiegsmöglichkeiten überhaupt nicht, die über eine Lehre und Meisterausbildung zur Führungskraft führen." Daneben stehe ja ohnehin die Tür zum Hochschulabschluss offen. Das Handwerk werbe nun bei Schulleitern dafür, das Wahlfach anzubieten sowie Schüler und Eltern aktiv über diese Möglichkeit zu informieren. Gleichzeitig appellierte Möhre an die Betriebe, sich einzubringen und die Einführung des Wahlfachs an den Schulen anzustoßen. Dies unterstütze und motiviere nicht nur die Schüler und Schülerinnen bei der Berufsorientierung, sondern verbessere auch die Berufschancen der Jugendlichen. Damit die duale Ausbildung für gut qualifizierte Schulabgänger attraktiv bleibe, forderte Möhrle, müsse die Gleichwertigkeit der akademischen und beruflichen Bildung weiter gestärkt werden.

Das Handwerk, betonte Möhrle in diesem Zusammenhang, sei aber nach wie vor für alle Bewerber offen: "Wir brauchen die qualifizierten, wollen aber auch die schwächeren mitnehmen." Gemeinsam mit der Landesregierung habe der Handwerkstag deshalb vor kurzem das Projekt "Brücke ins Handwerk" ins Leben gerufen. Damit sollen noch nicht ausbildungsreife Jugendliche in kurzer Zeit das nötige Rüstzeug erhalten, um direkt in eine duale Berufsausbildung zu münden und erfolgreich absolvieren zu können.

Quelle und Kontaktadresse:
Baden-Württembergischer Handwerkstag (BWHT) Eva Hauser, Referentin, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit Heilbronner Str. 43, 70191 Stuttgart Telefon: (0711) 263709-0, Telefax: (0711) 263709-100

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