Pressemitteilung | Deutsches Komitee für UNICEF e.V.

Neugeborene vor dem HI-Virus schützen / Weniger als 10 Prozent der Schwangeren haben Zugang zu Prävention / Wenn Mütter sterben, verdoppelt sich das Todesrisiko für ihre Kinder

(Köln) - Die Welt-AIDS-Konferenz in Toronto hat gezeigt, dass Kinder beim weltweiten Kampf gegen die Epidemie nach wie vor vernachlässigt werden. UNICEF fordert insbesondere mehr Mittel, um die Übertragung des HI-Virus von der Mutter auf ihr Baby zu verhindern. Obwohl es mittlerweile kostengünstige Medikamente gibt, erhalten bislang weniger als zehn Prozent der HIV-positiven Schwangeren in Entwicklungsländern Zugang zu einer Behandlung, die eine Übertragung des Virus vor, während und nach der Geburt verhindert. „Wenn wir die nächste Generation vor AIDS schützen wollen, müssen wir verhindern, dass Jahr für Jahr tausende Babys bereits mit dem Virus auf die Welt kommen“, sagte UNICEF-Sprecherin Helga Kuhn, die für UNICEF Deutschland an der Konferenz in Toronto teilnahm.

Die Welt-AIDS-Konferenz in Toronto hat die Zuversicht gestärkt, dass AIDS besiegt werden kann. Doch dies wird aber nur möglich sein, wenn die Fortschritte der Forschung endlich allen Betroffenen zugute kommen. In den ärmsten Ländern sind deshalb der Ausbau der Gesundheitssysteme und die Ausbildung von Ärzten und Krankenschwestern vordringlich. Weltweit fehlen 4,3 Millionen Ärzte und Pfleger. In Afrika südlich der Sahara werden dringend 620.000 Krankenschwestern benötigt, um AIDS-kranke Patienten zu pflegen. Ein großes Problem ist die Abwanderung von Gesundheitspersonal aus afrikanischen Ländern in die Industrienationen.

UNICEF forderte zudem bessere Behandlungsmöglichkeiten für HIV-positive Mütter. Der Tod der Mütter gefährdet auch das Leben der Kinder. Wenn die Mutter überlebt, halbiert sich das Todesrisiko für ihre Kinder - unabhängig davon, ob die Kinder sich mit dem Virus angesteckt haben oder nicht, betonte die renommierte AIDS-Forscherin Ruth Nduati, Professorin für Pädiatrie an der Universität in Nairobi, in Toronto.

In Afrika haben bereits 12 Millionen Kinder Mutter, Vater oder beide Elternteile verloren. Die Zahl der AIDS-Waisen wird bis 2010 vermutlich auf rund 15,7 Millionen Kinder steigen. UNICEF setzt sich mit seiner weltweiten Kampagne „Du und ich gegen AIDS“ insbesondere für mehr Unterstützung von AIDS-Waisen und bessere Behandlungsmöglichkeiten für HIV-positive und AIDS-kranke Kinder ein.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutsches Komitee für UNICEF e.V. Pressestelle Höninger Weg 104, 50969 Köln Telefon: (0221) 936500, Telefax: (0221) 93650279

(sk)

NEWS TEILEN: