Pressemitteilung | Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB)

Neujahrsempfang 2004 der Bahnindustrie in Berlin / Über 350 geladene Gäste feiern in der Dresdner Bank am Brandenburger Tor - Verbandspräsident warnt vor Kürzungen in die Schieneninfrastruktur

(Berlin) - Am 27. Januar 2004 fand in Berlin der Neujahrsempfang des Verbandes der Bahnindustrie in Deutschland (VDB) e.V. statt. Im stimmungsvollen Ambiente der Dresdner Bank am Pariser Platz stießen die zahlreichen geladenen nationalen und internationalen Gäste aus Industrie und Politik, von Kunden und Verbänden auf ein erfolgreiches Bahnjahr 2004 an.

Friedrich Smaxwil, Präsident des Verbandes (Bild), verwies in seiner Eröffnungsrede auf die Erfolge der Bahnindustrie im zurückliegenden Jahr, jedoch auch auf die bevorstehenden haushaltspolitischen Entscheidungen zum Thema Infrastrukturfinanzierung. So würden die geplanten Kürzungen der Bundesmittel für Investitionen in die Schieneninfrastruktur von 4,5 Mrd. Euro auf bis zu 3 Mrd. Euro in 2004 vor allem bei den Infrastrukturanbietern zu einem Auftragseinbruch und kräftigem Stellenabbau führen. Angesichts der EU-Osterweiterung und dem daraus resultierenden Verkehrswachstum sei die Kürzung von Mitteln zu Lasten der Schiene der verkehrs- wie umweltpolitisch falsche Ansatz. Smaxwil forderte deshalb zur Überbrückung fehlender Mauteinnahmen eine Übergangsfinanzierung für anstehende Infrastrukturprojekte, auch unter dem Gesichtspunkt einer anspringenden Gesamtkonjunktur.

Maciej Meclewski, Vorstandsvorsitzender der Polnischen Staatsbahnen PKP, hob in seinen Begrüßungsworten die Bedeutung der EU-Osterweiterung für sein Land und sein Unternehmen hervor. Allerdings habe die PKP noch zahlreiche Schritte auf dem Weg zu einem wettbewerbsfähigen europäischen Mobilitätsdienstleister vor sich. Vor allem die notwendigen Investitionen in interoperable Bahnsysteme würden die PKP vor große Herausforderungen stellen. Daher habe die polnische Regierung angesichts der bevorstehenden Aufgaben für die Bahn in diesem Jahr das höchste Investitionsbudget aller Zeiten bereitgestellt.

Der Staatssekretär im Bundesverkehrsministerium, Ralf Nagel, betonte die Bemühungen seines Hauses zur Sicherstellung der Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. So sei es erklärter politischer Wille, dass die geplanten Lkw-Mauterlöse trotz der Verschiebung der Maut für den Verkehrsbereich zur Verfügung stünden. Er verwies aber auch darauf, dass die politischen Mandatsträger angesichts leerer Haushaltskassen schwierige Entscheidungen und Abwägungen zu treffen hätten. Nagel sagte weiter, dass die Verkehrspolitik in diesem Jahr vor der Aufgabe stehe, die Bedeutung der Verkehrswirtschaft für den Standort Deutschland vor dem sich abzeichnenden Wirtschaftsaufschwung deutlich zu machen.

Günter Elste, Präsident des Verbandes Deutscher Verkehrsunternehmen VDV, bezeichnete die EU-Osterweiterung als eine große Chance für die Eisenbahnen in Deutschland. Generell wachse nämlich die Nachfrage nach solchen Transportdienstleistungen, bei denen die Eisenbahnen gerade über größere Entfernungen ihre Vorteile ausspielen könnten. So hätten die Verkehrsunternehmen des VDV vor allem im grenzüberschreitenden Güterverkehr bereits in der Vergangenheit zahlreiche bilaterale Projekte durchgeführt. Dies gelte es jetzt weiter auszubauen.

Quelle und Kontaktadresse:
Verband der Bahnindustrie in Deutschland e.V. (VDB) Jägerstr. 65, 10117 Berlin Telefon: 030/206289-0, Telefax: 030/206289-50

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