Nothilfe-Einsatz in Argentinien zur Rettung von über 60 Zootieren
(Hamburg/Buenos Aires) - Tierärzt:innen und Wildtierexpert:innen von VIER PFOTEN sind seit gestern im ehemaligen Zoo Luján in der Provinz Buenos Aires, Argentinien, im Einsatz, um eine komplexe Nothilfe für die Zootiere einzuleiten: Bis Ende November wird das VIER PFOTEN Team über 60 Tiger und Löwen sowie zwei Braunbären tierärztlich untersuchen.
Die internationale Tierschutzorganisation VIER PFOTEN hat die erste Phase des Nothilfe-Einsatzes im ehemaligen Zoo Luján in Argentinien begonnen. Tierärzt:innen, darunter auch die deutsche Ärztin Julia Bohne und der deutsche Arzt Dr. Frank Göritz sowie Wildtierexpert:innen sind nun vor Ort und versorgen über 60 Großkatzen und zwei Bären mit dringend benötigter medizinischer Hilfe. Die einmonatige tierärztliche Untersuchung – die größte, die jemals in so kurzer Zeit in Lateinamerika bei Großkatzen in einem Zoo durchgeführt wurde – stellt eine große logistische Herausforderung dar: Viele Gehege im ehemaligen Zoo sind überfüllt, oftmals sind Löwen und Tiger zusammen in winzigen Gehegen untergebracht. Auch die Bären leben seit Jahren in kleinen Käfigen.
Alle Löwen, Tiger und Bären werden derzeit tierärztlich untersucht
Der ehemalige Zoo Luján wurde 2020 aufgrund schwerwiegender Tierschutzbedenken geschlossen. Im August 2025 führte VIER PFOTEN gemeinsam mit der zuständigen argentinischen Behörde eine erste augenscheinliche Begutachtung der Tiere im ehemaligen Zoo Luján durch. Im Anschluss daran erklärte VIER PFOTEN sich bereit, die Verantwortung für die Pflege der Großkatzen und Bären vor Ort zu übernehmen.
„Wir haben ernsthafte Bedenken in Bezug auf die Sicherheit, die Gesundheit und das Wohlergehen der Tiere. Einige von ihnen benötigen dringend Hilfe. Um zu überprüfen, wie es den Tieren wirklich geht, müssen wir den Gesundheitszustand jedes einzelnen Tieres überprüfen. Dazu müssen alle Löwen, Tiger und Bären sediert und in einer provisorisch errichteten, tierärztlichen Feldstation vor Ort untersucht werden. Dort führen zwei Tierärzt:innen-Teams die notwendigen Untersuchungen durch und nehmen bei Bedarf Notoperationen vor. Doch unsere Arbeit hier endet nicht mit der tierärztlichen Untersuchung. Wir planen bereits die nächsten Schritte, um den Tieren eine bessere Zukunft zu geben“, sagt Tierarzt Dr. Amir Khalil, der den Nothilfe-Einsatz von VIER PFOTEN in Argentinien leitet.
Das Ziel: Private Haltung und kommerzieller Handel mit Großkatzen soll verboten werden
Der Einsatz im ehemaligen Zoo Luján ist der erste Schritt zur Umsetzung einer Absichtserklärung (Memorandum of Understanding, MoU), die VIER PFOTEN und die argentinische Regierung im Juli 2025 vereinbart haben. Das MoU beinhaltet das gemeinsame Ziel, die private Haltung und den kommerziellen Handel mit Großkatzen im Land zu beenden. Es wurde von Daniel Scioli, dem Minister für Tourismus, Umwelt und Sport, und Luciana D'Abramo, Chief Programme Officer von VIER PFOTEN, unterzeichnet.
„Die Absichtserklärung ermöglicht es VIER PFOTEN, die Behörden und Gesetzgeber in Argentinien mit Fachwissen zu unterstützen und die Haltungsbedingungen von Großkatzen im Land auf neutraler Ebene zu bewerten. Bei Bedarf werden wir mit der Regierung zusammenarbeiten, um die Tiere in artgemäße Umgebungen umzusiedeln. Unser Ziel ist es, eine Gesetzreform zu erreichen, die die Tierschutzstandards für Großkatzen im ganzen Land verbessert und künftige Nothilfe-Einsätze verhindert. Argentinien hat jetzt die Chance, ein regionaler Vorreiter für den Schutz von Großkatzen zu werden“, sagt Luciana D’Abramo, Chief Programme Officer von VIER PFOTEN.
Quelle und Kontaktadresse:
VIER PFOTEN - Stiftung für Tierschutz, Corinna Madjitov, Referent(in) Presse und Kommunikation, Lübecker Str. 128, 22087 Hamburg, Telefon: 040 399249-0
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