Ozonwerte auf Rekordhöhe / Sommersmog-Alarm
(Berlin) - Angesichts anhaltend hoher Ozonwerte fordert der Verkehrsclub Deutschland (VCD) alle Autofahrer auf, zur Verringerung des so genannten Sommersmogs beizutragen. Am wirksamsten sei es, das Auto stehen zu lassen und auf öffentliche Verkehrsmittel umzusteigen, zu Fuß zu gehen oder das Fahrrad zu benutzen. Wer auf das Auto nicht verzichten könne, solle nur so viel wie unbedingt nötig fahren und dabei auf geringe Geschwindigkeit und benzinsparende Fahrweise achten.
Michael Gehrmann, VCD-Bundesvorsitzender: "Besonders Kinder, ältere Menschen und Asthmatiker leiden unter den hohen Ozonwerten: Gereizte Schleimhäute, Kopfschmerzen, Husten und tränende Augen sind die Folgen und machen den Genuss des schönen Wetters zunichte. Autos müssen jetzt schleunigst in die Garage, damit Kinder weiterhin draußen spielen können. Und auch die Politik muss handeln. Denn die verfährt noch immer nach dem umgekehrten Motto: Wenn die Ozonwerte steigen, müssen empfindliche Menschen eben drinnen bleiben."
Besonders problematisch seien Dieselfahrzeuge, da sie nach geltender Abgasnorm immer noch dreimal so viel Stickoxide (NOx) ausstoßen dürfen wie Benziner. Stickoxide stellen neben den flüchtigen Kohlenwasserstoffen die wesentlichen Vorläufersubstanzen des Ozon dar, das durch photochemische Reaktionen bei starker UV-Einstrahlung entsteht, wie sie derzeit durchgängig in ganz Deutschland herrscht. Um die Ozongefahr auch langfristig zu verringern, ist daher nach Ansicht des VCD dringend eine neue Abgasnorm für Diesel-Fahrzeuge erforderlich.
Gerd Lottsiepen, verkehrspolitischer Sprecher des VCD: "Erst hat die Politik eine Neufassung des Ozongesetzes verschlafen und sich dann damit rausgeredet, das Problem erledige sich aufgrund sinkender Schadstoff-Emissionen von selbst. Jetzt zeigt sich das Gegenteil: Steigende Zulassungszahlen bei Diesel-Pkw und Schummeleien bei Lastwagen führen zu einer deutlich zunehmenden Stickoxid-Belastung. Deshalb brauchen wir eine neue Abgasnorm für Diesel-Fahrzeuge, die Euro 5-Norm, die den Ausstoß von NOx maßgeblich senkt und außerdem den Rußpartikelfilter zwingend erforderlich macht.*
In den vergangenen Tagen waren die Ozonwerte in weiten Teilen Deutschlands auf Rekordhöhen gestiegen und hatten damit so stark gesundheitsbelastende Werte erreicht, wie seit Jahren nicht mehr. Ozon-Konzentrationen von über 200 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft waren vor allem im Westen und Südwesten Deutschlands gemessen worden, stellenweise sogar über 250 µg/m³. Damit wird selbst der viel zu hohe deutsche Grenzwert von 180 µg/m³ deutlich überschritten. Auch für die nächsten Tage zeigen die Prognosen des Umweltbundesamtes weiterhin viel zu hohe Ozonwerte und damit deutliche Gesundheitsgefahren an.
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