Pädiatrische Berufsverbände aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich und Südtirol fordern Zuckerabgabe und Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel
(Köln) - Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ) hat gemeinsam mit seinen Partnerverbänden aus Österreich, der Schweiz, Frankreich und Südtirol ein Positionspapier zur Einführung einer Zuckerabgabe und strengen Werbebeschränkungen für ungesunde Lebensmittel veröffentlicht. Ziel ist es, ernährungsbedingte Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen wirksam zu bekämpfen.
Die Verbände fordern konkret:
• Die Einführung einer Zuckerabgabe auf stark zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke, um den Zuckerkonsum insbesondere bei Kindern und Jugendlichen zu senken, Herstellende zur Reduktion des Zuckergehalts zu motivieren und Einnahmen für Präventionsmaßnahmen bereitzustellen.
• Ein Verbot von an Kinder gerichteter Werbung für ungesunde Lebensmittel, um die gezielte Beeinflussung junger Konsument*innen durch Marketingstrategien zu unterbinden und gesunde Ernährungsgewohnheiten zu fördern.
Dr. Michael Hubmann, Präsident des BVKJ, betont: „Kinder werden tagtäglich mit Werbung für Snacks, Süßigkeiten und Limonaden überflutet – mit gravierenden Folgen für ihre Gesundheit. Eine Zuckerabgabe und wirksame Werbebeschränkungen sind längst überfällig, um dieser Entwicklung entgegenzuwirken. Mit unserem Positionspapier fordern wir die politischen Entscheidungsträger auf, diese Maßnahmen zügig umzusetzen und damit einen entscheidenden Beitrag zur Prävention ernährungsbedingter Erkrankungen zu leisten. Als Kinder- und Jugendärztinnen und -ärzte bringen wir die medizinische Expertise mit und stehen bereit, diesen Prozess aktiv zu begleiten.“
Auch auf dem 129. Deutschen Ärztetag, der jüngst in Leipzig stattfand, wurde ein entsprechender Antrag unter dem Titel „Für mehr Kinderschutz in der Lebensmittelwerbung“ (Drucksache Nr. Ic - 10, S. 249) beschlossen. Der Ärztetag fordert die Bundesregierung darin auf, das sogenannte Kinder-Lebensmittel-Werbegesetz (KLWG) umzusetzen. Dieses sieht vor, Werbung für Kinderlebensmittel, deren Nährstoffgehalte die Richtwerte der Weltgesundheitsorganisation (WHO) überschreiten, gezielt zu regulieren. Auch an Kinder gerichtetes Sponsoring soll für solche Produkte künftig untersagt werden.
Quelle und Kontaktadresse:
Berufsverband der Kinder- und Jugendärzt*innen e.V. (BVKJ), Jakob Maske, Pressesprecher(in), Mielenforster Str. 2, 51069 Köln, Telefon: 0221 689090
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