Pressemitteilung | Unternehmerverband Südhessen e.V.

"Paradigmenwechsel auf dem Ausbildungsmarkt" / Fehlende Bewerber erschweren die Besetzung offener Ausbildungsstellen / Arbeitgeber kritisieren Stimmungsmache des DGB Südhessen

(Darmstadt) - "Über die positive Entwicklung im südhessischen Ausbildungsmarkt freuen wir uns", sagt Wolfgang Drechsler, Geschäftsführer der VhU, Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen. "Die Kritik des DGB Südhessen an der südhessischen Ausbildungssituation ist deshalb nicht zielführend und ignoriert die großen Anstrengungen von Wirtschaft und Gesellschaft, Jugendliche für die Anforderungen in Schule, Beruf und Leben fit zu machen".

Fakt ist: Es gibt nach wie vor ein hohes Niveau an Ausbildungsstellen in Südhessen - trotz steigender Bewerberzahlen. Deshalb gilt es, die Entwicklung der letzten Jahre genauer zu analysieren, bevor voreilige Schlüsse gezogen oder gar neue politische Forderungen erhoben werden.

Die hohe Zahl an Schulabgängern in diesem Jahr resultiert aus dem Wegfall der Wehrpflicht sowie aus den doppelten Abiturjahrgängen. Auch ist die Zahl betrieblicher Ausbildungsangebote in diesem Jahr leicht rückläufig. Dennoch ist die Lage auf dem südhessischen Arbeitsmarkt positiv stabil. Jugendliche mit gutem Schulabschluss haben gute Perspektiven auf einen Ausbildungsplatz und auch schwächere Bewerber haben neue Chancen - vorausgesetzt, sie sind flexibel bei der Berufswahl und bereit, in Vorbereitungskursen mit Praktikums- und Qualifizierungsphasen an sich zu arbeiten.

Zudem ist zu berücksichtigen, dass viele Abiturienten "zweigleisig fahren" und sich ausbildungssuchend melden, obwohl sie eigentlich ein Studium anstreben und letztlich auch aufnehmen. Hinzu kommt, dass es für einige Stellen, vor allem in technischen Berufen, einfach nicht genügend geeignete Bewerber gibt.

"Unser Ziel ist die Anschlussfähigkeit aller Schüler, auch im Sinne von Inklusion und Teilhabe. Der neue Tarifvertrag zur "Integration Jugendlicher in die Berufsausbildung", gemeinsam von Hessen Metall und IG-Metall im Frühjahr 2012 vereinbart, ist ein wichtiger Schritt in diese Richtung. Er ist zukunftsorientiert, weil er benachteiligten, lernschwachen Jugendlichen ohne Schulabschluss oder ausreichende Sprachkenntnisse eine Chance bietet, sich eine Berufsausbildung zu erarbeiten", sagt Wolfgang Drechsler, Geschäftsführer der VhU, Geschäftsstelle Darmstadt und Südhessen, und von HESSENMETALL, Bezirksgruppe Darmstadt und Südhessen.

Mit dem neuen Tarifvertrag machen Unternehmen Jugendliche, die noch nicht ausbildungsreif sind, schrittweise ausbildungsreif. Bislang landeten junge Menschen, denen die fachlichen und oftmals auch persönlichen Voraussetzungen für eine Ausbildung fehlten, im Übergangssystem zwischen Schule und Beruf - und damit in einer Warteschleife.

"Das Milliarden EURO kostende Übergangssystem muss dringend reformiert werden. Wir fordern den DGB zur Zusammenarbeit auf, damit Jugendliche mit Hilfe von Schulen, Betrieben, der Agentur für Arbeit, der Jobcenter und weiteren gesellschaftlichen Gruppen den Weg in Ausbildung und Arbeit finden können.
Es reicht nicht aus, mit überholten Argumenten statistische Zahlen zu kritisieren. Die demografischen und technischen Entwicklungen sowie der steigende Fachkräftebedarf gehen uns alle an und brauchen neue gesellschaftliche Kooperationsformen und innovative Lösungswege", sagt Drechsler.

Quelle und Kontaktadresse:
Unternehmerverband Südhessen e.V., Haus der Wirtschaft Südhessen Reinhold Stämmler, Öffentlichkeitsarbeit Rheinstr. 60, 64283 Darmstadt Telefon: (06151) 298541, Telefax: (06151) 298521

(cl)

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