Pressemitteilung | Deutscher ParitÀtischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V.

ParitÀtischer kritisiert geplante Anhebung der RegelsÀtze als viel zu niedrig

(Berlin) - Der ParitĂ€tische Wohlfahrtsverband kritisiert die von Bundessozialminister Hubertus Heil (SPD) angekĂŒndigte Anhebung der RegelsĂ€tze in der Grundsicherung ("BĂŒrgergeld") auf 563 Euro zum 1.1.2024 als viel zu niedrig. Nach eigenen Berechnungen der ParitĂ€tischen Forschungsstelle mĂŒsste der Regelsatz fĂŒr Erwachsene mindestens 813 Euro betragen, um wirksam vor Armut zu schĂŒtzen.

"Diese RegelsĂ€tze sind und bleiben ArmutssĂ€tze und gehen an der LebensrealitĂ€t der Menschen vorbei. Ausgeglichen wird gerade einmal knapp der aktuelle Kaufkraftverlust. Von einer Leistungsverbesserung kann keine Rede sein. Es bleibt bei willkĂŒrlicher Kleinrechnerei und im Ergebnis bei Leistungen, die vorne und hinten nicht reichen. Es ist bitter, dass diese Bundesregierung einkommensarmen Menschen weiter echte Teilhabe verwehrt und sie in Armut belĂ€sst", kritisiert Ulrich Schneider, HauptgeschĂ€ftsfĂŒhrer des ParitĂ€tischen Gesamtverbands.

Der ParitĂ€tische kritisiert die regierungsamtliche Berechnungsmethode der RegelsĂ€tze als nicht geeignet, das verfassungsrechtlich gebotene soziokulturelle Existenzminimum abzusichern. Die ParitĂ€tische Forschungsstelle rechnet die seit Jahren bereits umstrittenen und auch von anderen SozialverbĂ€nden kritisierten statistischen Manipulationen im Regelsatz heraus und nimmt darĂŒber hinaus eine Anpassung an die aktuelle Preisentwicklung entsprechend des von der Ampel-Koalition vorgeschlagenen neuen Fortschreibungsmechanismus vor. Im Ergebnis mĂŒsste der Regelsatz fĂŒr einen alleinstehenden Erwachsenen ab dem 1.1.2024 mindestens 813 Euro betragen.

Was die RegelsĂ€tze fĂŒr Kinder und Jugendliche angeht, verweist der Verband auf die statistisch ungenĂŒgende Datengrundlage und mahnt eine seriöse Ermittlung des kindlichen Existenzminimums an. "Es ist schon frech, diese Mini-Anpassung der RegelsĂ€tze sowie die gestern bekannt gewordenen PlĂ€ne fĂŒr eine sogenannte Kindergrundsicherung als Kampf gegen Kinderarmut verkaufen zu wollen", kritisiert Schneider.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher ParitÀtischer Wohlfahrtsverband - Gesamtverband e. V. Gwendolyn Stilling, Pressesprecherin Oranienburger Str. 13-14, 10178 Berlin Telefon: (030) 24636-0, Fax: (030) 24636-110

(mw)

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