Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro

Pflege sichern heißt Zukunft sichern: Ausbildung voranbringen und Angehörige entlasten

(Berlin) - Zum Internationalen Tag der Pflegenden (12. Mai) fordern der Deutsche Caritasverband und sein Fachverband, der Verband katholischer Altenhilfe in Deutschland (VKAD) die neue Bundesregierung auf, unverzüglich erste Entlastungen für die Menschen auf den Weg zu bringen, die beruflich oder im familiären Umfeld pflegen: Die Ausbildung der Pflegefachassistenzkräfte muss bundesweit einheitlich neu geregelt und der Beruf damit attraktiver gestaltet werden. Allen Fachleuten ist klar, dass der Personalmix in der Pflege auf Assistenzkräfte dringend angewiesen ist. Gleichzeitig dürfen die im Koalitionsvertrag versprochenen Entlastungen für pflegende Angehörige nicht auf sich warten lassen.

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa: „Pflegepolitik ist Kernaufgabe einer modernen Sozialpolitik, die die demographischen Realitäten ernst nimmt. Hier entscheidet sich die soziale Zukunft eines Landes, das vor einer demographischen Zeitenwende steht. In beiden Bereichen – bei der professionellen und der Angehörigenpflege – müssen jetzt sofort erste Maßnahmen ergriffen werden. Wir können beim so dringend Notwendigen nicht auf die im Koalitionsvertrag angekündigten Kommissionen warten.“

Pflegefachassistenz: Einheitliche Ausbildung endlich gesetzlich verankern

Aktuell gleicht die Ausbildungssituation in der Pflege einem Flickenteppich: 27 unterschiedliche, landesrechtlich geregelte Helfer- und Assistenz-Ausbildungen führen zu mangelnder Anschlussfähigkeit zwischen den Pflegeberufen. Die Einführung einer bundesweit einheitlichen Pflegefachassistenz liegt seit letztem Jahr in der Schublade. VKAD und DCV fordern nun, dieses Vorhaben unverzüglich in Angriff zu nehmen.

Dazu die VKAD-Vorsitzende Barbara Dietrich-Schleicher: „Eine einheitliche Assistenzausbildung mit bundesweitem Kompetenzprofil beendet den Flickenteppich der Helferausbildung in Deutschland und schafft durch Kompetenzzuwachs neue Perspektiven für die Pflegekräfte. Eine ordentliche Ausbildungsvergütung macht die Ausbildung zusätzlich attraktiver.“ Ein einheitliches Ausbildungsprofil erleichtert zudem den Einstieg für Bewerber:innen aus dem Ausland. „Gerade im internationalen Vergleich brauchen wir Transparenz, um Fachkräften den Einstieg in die Arbeit in Deutschland zu erleichtern“, so Dietrich-Schleicher.

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa unterstreicht: „Gesundheitsministerin und Integrationsbeauftragte müssen ressortübergreifend an einem Strang ziehen. Die im Koalitionsvertrag verankerte Zielsetzung, Asylsuchende nach drei Monaten in Arbeit zu bringen und Anerkennungsverfahren zu beschleunigen, setzt ein wichtiges Signal. Die schnelle Integration ausländischer Fachkräfte in den Arbeitsmarkt ist gerade bei den sozialen und Pflegeberufen ein Top-Thema.“

Angehörige stärken – Versprechen aus dem Koalitionsvertrag jetzt einlösen

Während die professionelle Pflege um Nachwuchs ringt, tragen pflegende Angehörige eine wachsende Last, oft ohne ausreichende Unterstützung.

„Die Pflege bleibt eine gesellschaftliche Groß-Baustelle. In Ost und West, in Stadt und Land. Manche Flexibilisierung und Erleichterung für die pflegenden Angehörigen wäre schnell umsetzbar, indem die verschiedenen finanziellen Entlastungsleistungen für pflegende Angehörige in der häuslichen Pflege gebündelt würden. Die Leistungspakete wären damit leichter auf die sich im Verlauf der Pflegebedürftigkeit verändernden Bedarfe anzupassen – das ist lebensnah und ein Beitrag zum Bürokratieabbau.“

Zum Internationalen Tag der Pflegenden

Jährlich wird am 12. Mai der Internationale Tag der Pflegenden gefeiert, zu Ehren von Florence Nightingale, der Begründerin des modernen Pflegewesens.

„Mit bundesweit 3.127 Einrichtungen der Altenhilfe, rund 126.790 Mitarbeitenden und über 135.500 Plätzen ist die Caritas eine tragende Säule der pflegerischen Versorgung und Begleitung älterer Menschen in Deutschland.“

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. - Berliner Büro, Mechthild Greten, Pressereferent(in), Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin, Telefon: 030 2844476

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