Pressemitteilung | Deutscher Caritasverband e.V. - Hauptgeschäftsstelle
Anzeige

"Pflegende Angehörige entlasten - Prävention im Fokus"

(Berlin) - Der Deutsche Caritasverband fordert, dass den gestern veröffentlichten, teilweise sehr allgemein gehaltenen Eckpunkten des „Zukunftspakt Pflege“ unverzüglich konkrete Gesetzgebungsschritte zu den drängenden Fragen der Versorgungssicherheit und Finanzierung folgen. Dabei müsse die Entlastung und Unterstützung pflegender Angehöriger Priorität haben, teilte der Verband in Berlin mit. In Deutschland werden mehr als 80 Prozent aller Pflegebedürftigen in der eigenen Wohnung gepflegt. In drei von vier Familien wird die Pflege der Angehörigen ohne Unterstützung durch einen Pflegedienst geleistet. Die professionelle Primärversorgung für pflegebedürftige Menschen ist gerade im ländlichen Raum vielerorts lückenhaft.

Caritas-Präsidentin Eva Welskop-Deffaa: „Pflegende Angehörige stehen unter einem erheblichen Druck und brauchen politische Unterstützung.“ Damit die häusliche Pflege langfristig leistbar bleibt, sollten Entlastungsleistungen als flexibel und individuell gestaltbare Budgets geschnürt werden. Hürden für Pflegebedürftige und ihre Angehörigen müssten schon bei der Antragstellung abgebaut werden, etwa durch barrierearme digitale Zugänge.

„Aktuelle Zahlen zeigen, dass jährlich fast 5 Mrd. Euro aus der Pflegeversicherung in die Rentenversicherung fließen, um die notwendige Anerkennung der familiären Pflege für die Alterssicherung zu gewährleisten. Es ist dringend notwendig, diese Summe aus dem Bundeshaushalt zu finanzieren. Ein Bundeszuschuss in dieser Höhe würde den dringend nötigen Mindestpuffer schaffen, um die Pflegeversicherung für die demographischen Herausforderungen der nächsten Jahre zu stabilisieren“, so Welskop-Deffaa weiter.

Die Caritas verweist auf die Bedeutung einer modernen hybriden Pflegeberatung, die digital und analog gleichermaßen erreichbar ist. Der Caritasverband setzt mit innovativen Angeboten vor Ort da an, wo die Entlastung als Entlastung im Alltag zu lernen ist. „Besonders praxistauglich sind aus unserer Sicht Pflegeübungszentren. Hier werden pflegende Angehörige gemeinsam mit den Pflegebedürftigen in Echtzeit an den Pflegealltag herangeführt – an einen Alltag, der von Zeitnot und Fremdbestimmung geprägt ist. Vorbereitet auch auf Akut- und Notfälle, geschult für die alltägliche Pflege in Tagesrandzeiten und ausgestattet mit Telefonnummern von Unterstützungspartnern kehren die Familien in die eigene Häuslichkeit zurück, deren Anforderung sich nach dem Training deutlich einfacher bewältigen lässt.

„Pflegekräfte sind die Präventionsexperten par excellence“, so Welskop-Deffaa. Es werde höchste Zeit, dass ihre Kompetenz sich auch im Leistungsrecht niederschlage. Zudem müsse die Kurzzeitpflege systematisch rehabilitativ ausgestaltet werden. Die Angebote von mobil zugehender Reha in der eigenen Häuslichkeit gilt es zu stärken und anzubauen.“

Mit bundesweit 3.127 Einrichtungen der Altenhilfe, rund 126.790 Mitarbeitenden und über 135.500 Plätzen ist die Caritas eine tragende Säule der pflegerischen Versorgung und Begleitung älterer Menschen in Deutschland.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Caritasverband e.V. - Hauptgeschäftsstelle, Elke Schänzler, Leiter(in) Kommunikation, Reinhardtstr. 13, 10117 Berlin, Telefon: 030 2844476

Logo verbaende.com
NEWS TEILEN:

NEW BANNER - Position 4 - BOTTOM

Anzeige