Pressemitteilung | Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) - Bundesstelle

Pflichtdienst kein Beitrag zum Gemeinsinn / Freiwilligendienste und Ehrenamt stärken gesellschaftlichen Zusammenhalt

(Düsseldorf) - Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) spricht sich gegen die Einführung eines allgemeinen Pflichtdienstes oder einer sozialen Pflichtzeit für junge Menschen aus, wie sie jetzt Bundespräsident Steinmeier vorschlägt.

Pflichtdienst kein Beitrag zum Gemeinsinn
Freiwilligendienste und Ehrenamt stärken gesellschaftlichen Zusammenhalt
Düsseldorf. Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) spricht sich gegen die Einführung eines allgemeinen Pflichtdienstes oder einer sozialen Pflichtzeit für junge Menschen aus, wie sie jetzt Bundespräsident Steinmeier vorschlägt.

"Wir stimmen Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier zu, dass unsere Gesellschaft mehr Gemeinsinn und Zusammenhalt braucht. Ein Zwang für junge Menschen ist aber der falsche Weg", sagt BDKJ-Bundesvorsitzender Gregor Podschun. "Die beste Antwort auf die Frage, wie sich gesellschaftlicher Zusammenhalt in Deutschland stärken lässt, ist in den Strukturen der Freiwilligendienste zu finden. Wenn die Politik dies erkennt und die vorhandenen Dienste stärkt, erübrigt sich jede weitere Diskussion rund um Pflichtdienste."

Immer wieder flammt die Debatte um verpflichtende Sozialdienste auf. Bundespräsident Steinmeier spricht von einer Horizonterweiterung und darüber verschiedene Sichtweisen kennenzulernen. Gregor Podschun betont, durch die vielen Freiwilligendienstleistenden werde deutlich, dass junge Menschen nicht zu sinnvollen Tätigkeiten gezwungen werden müssen. Schon heute engagieren sich über 100.000 überwiegend junge Menschen in sozialen, ökologischen oder kulturellen Bereichen in einem Freiwilligendienst. "Anstatt einen Pflichtdienst einzuführen, sollten bestehende Freiwilligendienste gestärkt und attraktiver gemacht werden, um mehr Menschen die Entscheidung für ein gesellschaftliches Engagement aus eigenem Antrieb zu ermöglichen," so Podschun. "Ansatzpunkte sind aus unserer Sicht als Jugendverband der Ausbau inklusiver Zugangsmöglichkeiten, erleichterte Anerkennung eines Freiwilligendienstes in Ausbildung und Studium und natürlich ein kostenloser öffentlicher Nahverkehr um das Engagement der Freiwilligen wertzuschätzen und Zugänge zu erleichtern."

Auch in Zeiten von Fachkräftemangel im Pflegesektor werden verpflichtende Gesellschaftsjahre als Antwort auf drängende Fragen immer wieder ins Spiel gebracht. "Dem Fachkräftemangel im Pflegesektor mit einer Verpflichtung junger Menschen zu begegnen, wäre für die dringend notwendige Aufwertung der Pflegeberufe eher kontraproduktiv", sagt Gregor Podschun.

Die Freiwilligendienste sind ein Bildungs- und Orientierungsangebot. Zentrales Charakteristikum ist die Freiwilligkeit, auf der die Motivation zum Engagement fußt. Schon seit 2017 fordern die verbandlichen Zentralstellen der Freiwilligendienste den kostenlosen Nahverkehr für Freiwilligendienstleistende. Anfang 2020 wurde für Soldat*innen die kostenlose Fahrt mit dem ÖPNV realisiert.

Quelle und Kontaktadresse:
Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) Mareike Thieben, Pressesprecherin Carl-Mosterts-Platz 1, 40477 Düsseldorf Telefon: (0211) 46930, Fax: (0211) 4693120

(ss)

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