Philologenverband gegen Schuluniformen / Meidinger: Aber mehr Augenmerk auf ordentliche Schulkleidung richten
(Berlin) - Gegen eine verpflichtende Einführung von Schuluniformen hat sich der Vorsitzende des Deutschen Philologenverbandes (DPhV), Heinz-Peter Meidinger, ausgesprochen. Es ist völlig unrealistisch zu glauben, mit Schuluniformen ließen sich Integrationsprobleme lösen oder der Markenfetischismus bekämpfen, betonte Meidinger am 8. Mai 2006 in Berlin.
Der DPhV-Vorsitzende verwies darauf, dass es in Deutschland keine historisch unbelastete Tradition von Schuluniformen gäbe. Anders als etwa in England habe das Bild uniformierter Jugendlicher im Dritten Reich in Deutschland eine wohl begründete Abneigung gegen Schuluniformen entstehen lassen.
Auch dem Markenfetischismus beugen Schuluniformen nicht vor, fügte der Philologenchef hinzu. Denn Forscher haben herausgefunden, dass sich in Ländern mit Schuluniformen dieses Phänomen dann in andere Bereiche, z.B. Handys und Uhren verlagert.
Lohnender wäre es, so Meidinger, wieder verstärkt das Augenmerk darauf zu richten, dass Jugendliche ordentlich gekleidet in die Schule kommen. Auch durch Kleidung werde ein Signal dafür gesetzt, wie ernst man Schule nehme. Schlabberlook und bauchfreie Tops haben seiner Auffassung nach im Klassenzimmer nichts verloren.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. im DBB
Eva Hertzfeldt, Pressesprecherin
Friedrichstr. 169-170, 10117 Berlin
Telefon: (030) 40816781, Telefax: (030) 40816788
Weitere Pressemitteilungen dieses Verbands
- DPhV fordert die Bundesregierung auf, die Ausgaben für Bildung im Sondervermögen für die Länder mit klaren Haushaltstiteln zu sichern
- SWK-Gutachten: DPhV fordert Investitionen in differenzierte Lehrkräftebildung und Entlastung von Lehrerinnen und Lehrern / Orientierung an gemeinsamen Standards für alle Schülerinnen und Schüler aller Schularten wird kritisch gesehen
- „Deutscher Lehrkräftepreis – Unterricht innovativ“ 2024 verliehen