Philologenverband kritisiert Ausschluss der LehrerverbÀnde beim Nationalen IT-Gipfel
(Berlin) - Als sehr bedauerlich bezeichnete es der Bundesvorsitzende des Deutschen Philologenverbandes, Heinz-Peter Meidinger, dass beim 10. Nationalen IT-Gipfel, bei dem sich ein inhaltlicher Schwerpunkt mit "Digitaler Bildung" beschÀftigt, keine Vertreter von Lehrerorganisationen eingeladen sind.
"Wenn man sich die Einladungsliste anschaut, dann ist dies eine Veranstaltung, bei der Politik in erster Linie mit WirtschaftsverbÀnden und Unternehmen redet, - die Zivilgesellschaft kommt kaum vor. Wie kann man dieses so eminent wichtige Zukunftsthema behandeln, ohne die Hauptbetroffenen einzuladen?", betonte Meidinger in einer ErklÀrung in Berlin.
Der Verbandsvorsitzende stellte auch die auf dem Kongress verwendete Begrifflichkeit in Frage, insbesondere den Begriff der "digitalen Bildung":
"Digitale Bildung gibt es nicht, genauso wenig wie es analoge Bildung gibt.
Es geht um Bildung im Kontext der Digitalisierung, also um die Frage, welche Herausforderungen sich fĂŒr Bildung und Schulen durch die Digitalisierung ergeben. Das beinhaltet groĂe Chancen, aber auch Risiken."
Der Begriff "Digitale Bildung" sei auch deshalb wenig hilfreich, weil er verschiedene Themenfelder begriffsverwirrend miteinander vermische: "Bildung im Kontext der Digitalisierung umfasst die Frage der Mediennutzung, der kritischen Medienkompetenz und die Informatik als Fach, in dem Programmierkenntnisse vermittelt werden", so der Bundesvorsitzende.
AbschlieĂend bekrĂ€ftigte Meidinger, die Bereitschaft des Philologenverbandes, aber auch aller anderen LehrerverbĂ€nde, sich an dieser Diskussion konstruktiv zu beteiligen. "Wer meint, ohne den Einbezug der Betroffenen und ĂŒber deren Köpfe hinweg auf IT-Gipfeln das Thema voranbringen zu können, der irrt gewaltig!"
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Philologenverband e.V. im DBB
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