Philologenverband spricht sich gegen Streikrecht für Lehrer aus
(Wolfenbüttel) - Anlässlich einer Sitzung des Geschäftsführenden Vorstandes des Deutschen Philologen-verbandes in Wolfenbüttel am 17. Dezember 2010 hat sich dieser gegen ein Streikrecht für Lehrer in Deutschland ausgesprochen. Der Bundesvorsitzende Heinz-Peter Meidinger erklärte, dass zur Verlässlichkeit von Schule in Deutschland insbesondere die Tatsache beitrage, dass keine Arbeitskämpfe auf dem Rücken von Eltern und Schülern und damit des staatlichen Bildungsauftrags ausgefochten werden könnten. Er bezog sich damit auf ein Urteil des Verwaltungsgerichts Düsseldorf, wonach Lehrern in Deutschland aufgrund des Vorrangs europäischen Rechts ein Streikrecht zustehe. Der Verbandsvorsitzende zeigte sich überzeugt, dass das Verwaltungsgerichtsurteil vor der nächsthöheren Instanz keinen Bestand haben werde.
Außerdem berät der DPhV-Vorstand, dem aus Niedersachsen OStD Rainer Starke angehört, die Ergebnisse der PISA-Studie 2009 und die Konsequenzen für das Gymnasium. Der DPhV-Chef Meidinger zeigte sich erfreut über die nochmalige Leistungssteigerung deutscher Schulen, machte aber als Defizit die mangelnde Förderung begabter Schüler aus. Er betonte: "Dafür stehen den Gymnasien leider zu wenig personelle Ressourcen zur Verfügung. Hier sind die Landesregierungen gefordert."
Meidinger warnte die niedersächsische Landesregierung davor, an den geplanten Oberschulen Gymnasialzweige auch bei geringen Schülerzahlen (z.B. Dreizügigkeit) zuzulassen, die keinesfalls die geforderten Leistungsstandards für das Abitur erfüllen könnten. "Die Demografie darf kein Grund dafür sein, Abiturstandards abzusenken und ein Abi light einzuführen!", sagte er.
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