Pressemitteilung | Vereinigung Cockpit e.V.

Pilotenmangel - auf Kosten der Sicherheit?

(Frankfurt) - In jüngster Zeit ist immer wieder davon die Rede, dass Airlines weltweit den steigenden Bedarf an Piloten nicht mehr decken können. Horrorszenarien werden in diesem Zusammenhang gern gezeichnet: Piloten müssen Überstunden fliegen und säßen deshalb völlig übermüdet im Cockpit. Darüber hinaus würde der Engpass Tür und Tor für schlecht ausgebildete Piloten öffnen.
Tatsache ist, dass die meisten Airliner in der Gewinnzone fliegen und expandieren. Auch viele neue Fluggesellschaften gehen an den Start und brauchen Piloten. Mehr als 300 altersbedingte Abgänge pro Jahr allein in Deutschland sorgen für zusätzlichen Bedarf. Bis zum Jahr 2002 werden hierzulande rund 1.000 neue Piloten benötigt.

Dass deshalb bei der Ausbildung die Latte tiefer gelegt wird, ist zumindest in Deutschland nicht zu befürchten, da der Pilotenverband die Ausbildungsstandards kritisch überwacht. Nach wie vor bestehen nur fünf Prozent der Pilotenbewerber die schwere Aufnahmeprüfung. An den hohen Anforderungen wird sich so schnell auch nichts ändern.

Ein echtes Problem bei der Rekrutierung neuer Piloten sind die hohen Ausbildungskosten, die der Aspirant entweder ganz oder zu einem erheblichen Teil tragen muss. Höhere Eingangsgehälter für Copiloten und Kapitäne bei kleineren Airlines würden das Problem der hohen Fluktuation vermindern. Auch das Airline-Business ist ein zyklisches Geschäft. Kleinste Veränderungen der Wirtschaft machen sich bei den Fluggesellschaften sofort bemerkbar. Die Airlines werden nicht darum herumkommen, eine Ausbildung über den aktuellen Bedarf hinaus vorzunehmen. Zugegeben, ein schwieriges Geschäft. Doch wie die Lösungsmodelle auch aussehen mögen - sie werden nicht auf Kosten der Sicherheit gehen.

Quelle und Kontaktadresse:
Vereinigung Cockpit e.V., Lerchesbergring 24, 60598 Frankfurt, Tel.: (069) 968 717-0,Fax: (069) 682678

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