Pressemitteilung | Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) - Geschäftsstelle Köln

Prävention auf dem Vormarsch

(Berlin) - Gute Noten für Zahnärzte und zahnmedizinische Versorgung: Patienten fordern Selbstbestimmungsrecht und Wahlmöglichkeiten ein!Institut für Demoskopie Allensbach befragt Bevölkerung und Zahnärzte in Deutschland zur zahnmedizinischen Versorgung und zur aktuellen Gesundheitspolitik .

Die eigene Zahngesundheit und die regelmäßige Prophylaxe wird für die Patienten in Deutschland immer wichtiger. Die Zahl der Menschen, die vom Sinn und Nutzen einer regelmäßigen Zahnpflege überzeugt sind, ist in den letzten Jahren signifikant gestiegen. Und: Die meisten Deutschen stellen ihrem Zahnarzt und seiner zahnmedizinischen Versorgung ein gutes Zeugnis aus. 87 Prozent der Patienten gehen immer zum selben Zahnarzt. Das ist eines der Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage, die das Institut für Demoskopie Allensbach im Sommer dieses Jahres durchgeführt hat und deren Abschlußbericht jetzt vorliegt.

Dass die Prophylaxe in Deutschland zumindest in der Zahnmedizin auf dem Vormarsch ist, bestätigen auch die Zahnärzte selbst: Bereits vor sieben Jahren (1995) stellten 66 Prozent der Zahnärzte eine verstärkte Nachfrage nach Prophylaxeleistungen in ihren Praxen fest, bei der aktuellen Befragung von Zahnärzten durch das Institut Allensbach gaben dies sogar 78 Prozent der Zahnärzte an.

Der Blick in die Zukunft sieht bei den Befragten jedoch weniger positiv aus: Weder die Patienten, noch die Zahnärzte erwarten, dass das hohe Niveau der Versorgung künftig zu halten sein wird. Die überwältigende Mehrheit der Deutschen und auch die Zahnärzte sind davon überzeugt, dass es generell in unserer gesundheitlichen Versorgung zu Einschränkungen kommen wird.

Deutlich zeigt die Untersuchung, wie sehr die Bevölkerung die Verantwortung für die eigene Mundgesundheit realisiert hat und wie sehr sie für die Gestaltung des Versicherungsschutzes eigene Verantwortung einfordert: 72 Prozent der Befragten halten es für wichtig, Kinder und Jugendliche verstärkt zum regelmäßigen Zahnarztbesuch anzuhalten. 69 Prozent sprechen sich dafür aus, dass Patienten, die nicht regelmäßig zum Zahnarzt gehen, stärker an aufwendigen Sanierungskosten beteiligt werden. Außerdem würde es eine klare Mehrheit der Versicherten vorziehen, einen Teil der Kosten für Zahnbehandlungen selbst zu übernehmen, wenn dafür die Kassenbeiträge abgesenkt würden. Insgesamt zeigen die Untersuchungsergebnisse klar: die Möglichkeit, über Umfang und Kosten einer Behandlung selbst entscheiden zu können, wird eindeutig als Vorteil angesehen. Und: Das von der Zahnärzteschaft vorgeschlagene Reformmodell der befundorientierten Festzuschüsse bewerteten 68 Prozent der Befragten als attraktiv, nur 18 Prozent äußerten sich hierzu klar ablehnend.

KZBV-Vorsitzender Dr. Rolf-Jürgen Löffler zu den Allensbach-Ergebnissen: „Diese Untersuchung zeigt, dass unsere Patienten unseren Politikern im fortschrittlichen Denken offenbar um Längen voraus sind. Der Patient will als mündiges, für seine Zahngesundheit entscheidend mitverantwortliches Individuum wahrgenommen werden und nicht als gegängelter und verwalteter Versicherter ohne jede Entscheidungsmöglichkeit. Die Regierung von morgen wäre gut beraten, den Patienten und seine Bedürfnisse wieder in den Mittelpunkt ihrer Reformen zu stellen! Spätestens nach dieser Allensbach-Umfrage sollte sie den Mut dazu haben.“

Sie finden die Dokumentation der Untersuchung des Instituts für Demoskopie Allensbach mit allen Ergebnissen und Charts im Mediaservice unserer Homepage unter:
www.kzbv.de/m50.htm.

Technische Daten

Repräsentanz: Querschnitt durch die Bevölkerung Gesamtdeutschlands, ab 16 Jahre
Anzahl der Befragten : 2131
Anzahl der befragten Zahnärzte: 277
Zeitraum der Befragung: 13. bis 24. Juni 2002

Quelle und Kontaktadresse:
Kassenzahnärztliche Bundesvereinigung (KZBV) Universitätsstr. 71-73 50931 Köln Telefon: 0221/40010 Telefax: 0221/404035

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