Pressemitteilung zum Kongress „Generationengerechte Altersvorsorge“
(München) - Die vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. hat auf ihrem Kongress „Generationengerechte Altersvorsorge“ gefordert, die betriebliche und private Vorsorge zu stärken. Die vbw sieht die umlagefinanzierte gesetzliche Rente auch künftig als zentralen Baustein im Altersvorsorgemix, warnt aufgrund der demografischen Entwicklung jedoch vor Leistungsausweitungen.
Das von der Ampelkoalition kürzlich vorgelegte Rentenpaket II bewertet die vbw entsprechend kritisch. „Wir lehnen insbesondere die bei der gesetzlichen Rente vorgesehene dauerhafte Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent entschieden ab. Der demografische Wandel wird Realität. Allein bis zum Jahr 2040 wird die Zahl der über 67-Jährigen in unserem Land von 19 auf 26 Prozent ansteigen. Das Institut der deutschen Wirtschaft Köln e. V. (IW) rechnet damit, dass bereits 2035 ca. 34 Milliarden Euro in der Finanzierung fehlen. Das führt zu enormen finanziellen Belastungen und Beitragssatzsteigerungen für die Unternehmen – ein politisch zementierter Standortnachteil“, sagte Dr. Christof Prechtl, stv. Hauptgeschäftsführer der vbw. Zur langfristigen finanziellen Stabilisierung der gesetzlichen Rente fordert die vbw stattdessen, die Rente mit 67 konsequent umzusetzen und Frühverrentungsanreize, insbesondere die abschlagsfreie so genannte „Rente mit 63“, zurückzunehmen.
Das im Rentenpaket vorgesehene „Generationenkapital“ bewertet die vbw ebenfalls kritisch. „Zwar ist der Ansatz richtig, das umlagefinanzierte System der gesetzlichen Rentenversicherung durch kapitalgedeckte Bausteine zu ergänzen und zu stabilisieren. Das Vorhaben kommt für Deutschland aber zu spät und wird kein ausreichendes Volumen erreichen können“, sagte Prechtl.
Die vbw fordert, den Ausbau der betrieblichen und privaten Vorsorge voranzubringen. „Bei der Förderung der privaten Altersvorsorge liegen jetzt die richtigen Vorschläge auf dem Tisch. Vor allem die Reform der Zulagenförderungen und der Verzicht auf Garantien sind wichtige Schritte“, so Prechtl. Bei der betrieblichen Altersvorsorge (bAV) wertet die vbw das Betriebsrentenstärkungsgesetz II als vertane Chance. Prechtl: „Es gibt kleine Verbesserungen, aber nicht den großen Durchbruch, der die Weiterverbreitung der bAV fördert.“ Hierfür ist es nach Ansicht der vbw nötig, bei der Enthaftung der Arbeitgeber weiterzukommen und die reine Beitragszusage flächendeckend zu ermöglichen. Brossardt warnt aber: „Die bAV muss für Arbeitgeber eine freiwillige Leistung bleiben. Alle Ideen zu Optionsmodellen, die über den Arbeitgeber administriert werden sollen, lehnen wir ab.“
Quelle und Kontaktadresse:
vbw - Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e.V., Max-Joseph-Str. 5, 80333 München, Telefon: 089 55178-100
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