Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Pressestatement zu den Ergebnissen der Versichertenbefragung der KBV

(Berlin) - Heute hat die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) in Berlin die Versichertenbefragung 2016 vorgestellt. Demnach gibt über die Hälfte der Befragten (54 Prozent) an, dass sie es grundsätzlich als sinnvoll erachtet, vor dem Facharzt immer erst einen Hausarzt anzusteuern. Hierzu erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:

"Es ist keine neue Erkenntnis, dass ein großer Teil der Patientinnen und Patienten es für sinnvoll erachtet, bei allen gesundheitlichen Beschwerden immer zunächst ihre Hausärztin oder ihren Hausarzt aufzusuchen. Wir sehen dies eindrucksvoll an den seit Jahren kontinuierlich steigenden Teilnehmerzahlen an den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) und das, obwohl einige Krankenkassen, IT-Anbieter und auch Kassenärztliche Vereinigungen (KV) sich mit Haut und Haaren gegen diese bessere Form der Versorgung wehren. Aktuell nehmen knapp 4,1 Millionen Versicherte an den Verträgen der Hausärzte-verbände teil - und das vollkommen freiwillig! Wissenschaftliche Evaluationen zeigen, dass diese Patienten besser versorgt werden und die Krankenkassen gleichzeitig Kosten einsparen können.

Wer eine vernünftige Koordination der Versorgung der Patienten möchte, muss die HZV-Verträge stärken und ausbauen. Die Vorschläge der KBV, dass im Zweifel auch andere niedergelassene Fachärzte die Koordination übernehmen können, sind eine Gefahr für die Qualität der Versorgung. Gerade Chroniker leiden häufig nicht nur an einer einzelnen Erkrankung, sondern an mehreren gleichzeitig. Nur die Hausärztinnen und Hausärzte sind qualifiziert, mehrere Beschwerden aus unterschiedlichen medizinischen Fachgebieten in Bezug zueinander zu setzen, zu behandeln und bei Bedarf die Koordination der Versorgung mit Fachärzten und Krankenhäusern zu übernehmen. Fachärzte, die in ihren jeweiligen Spezialgebieten über unverzichtbare Kompetenzen verfügen, sind hierfür schlichtweg nicht ausgebildet."

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V., Büro des Bundesvorsitzenden Berlin Vincent Jörres, Pressesprecher Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(cl)

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