Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Pressestatement zum heute veröffentlichten Gutachten "Bedarfsgerechte Steuerung der Gesundheitsversorgung"

(Berlin) - Anlässlich des Gutachtens "Bedarfsgerechte Steuerung der Gesundheitsversorgung" des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen, erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:

"Wir brauchen eine vernünftige Strukturierung der Behandlungsabläufe, damit die Patientinnen und Patienten nicht wie Flipperkugeln durch das Gesundheitssystem fliegen. Das würde auch dazu beitragen, die chronisch überfüllten Notfallambulanzen zu entlasten. Hier setzt das Gutachten des Sachverständigenrats einige richtige und wichtige Impulse.

Wir begrüßen ausdrücklich, dass der Sachverständigenrat sich für eine Stärkung der Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV)* ausspricht! Die Experten schlagen vor, dass Krankenkassen verpflichtet werden, ihren an der HZV teilnehmenden Versicherten einen finanziellen Bonus zu zahlen. Auch wir fordern dies bereits seit langem! Das wäre ein großer Schritt in die richtige Richtung.

Aus dem Gutachten geht klar hervor, dass die Herausforderungen bei der Notfallversorgung ohne eine Stärkung der Hausärztinnen und Hausärzte nicht gelöst werden können. Zur Wahrheit gehört aber auch: Man muss aufpassen, dass man die Kolleginnen und Kollegen in den Praxen, die schon heute eine sehr hohe Arbeitslast tragen, nicht einfach mit immer mehr Arbeit überschüttet. Deswegen braucht es neben der Modernisierung der Strukturen, massive Investitionen in den hausärztlichen Nachwuchs. Was den Beruf sicherlich nicht attraktiver macht, sind zusätzliche Regularien und Vorschriften, wie die Hausärzte ihren Praxisalltag zu organisieren haben. Davon gibt es bereits heute mehr als genug."



*Was sind die Verträge zur Hausarztzentrierten Versorgung (HZV)?: Bei den Verträgen zur Hausarztzentrierten Versorgung entscheiden sich Patientinnen und Patienten freiwillig dazu, bei allen gesundheitlichen Fragen immer zuerst ihren vertrauten Hausarzt zu konsultieren. Dieser koordiniert bei Bedarf die weitere Versorgung mit Fachärzten und Kliniken. Die Verträge sind für Patienten und Hausärzte freiwillig. Aktuell nehmen bundesweit knapp 4,8 Millionen Versicherte teil.

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V. Vincent Jörres, Pressesprecher Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(wl)

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