Pressemitteilung | Deutscher Hausärztinnen- und Hausärzteverband e.V. - Büro Berlin

Pressestatement zum heutigen Gastbeitrag mehrerer Dekane und Studiendekane der Medizinischen Fakultäten in der FAZ bzgl. Masterplan Medizinstudium 2020

(Berlin) - Heute ist in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung unter dem Titel "Neue Ärzte braucht das Land?" ein Gastbeitrag mehrerer Dekane und Studiendekane der Medizinischer Fakultäten erschienen. In diesem sprechen sich die Autoren gegen eine Umsetzung des Masterplans Medizinstudiums 2020 aus. Hierzu erklärt der Bundesvorsitzende des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt:

"In ihrem heute erschienenen Gastbeitrag machen die Autoren unverblümt Stimmung gegen den Masterplan Medizinstudium 2020 und insbesondere gegen die notwendige Stärkung der Allgemeinmedizin. Es ist besorgniserregend, wie es sich universitäre Führungskräfte in den althergebrachten Strukturen bequem machen und dabei ihre Verantwortung für die medizinische Versorgung der Zukunft ignorieren.

Die Allgemeinmedizin hat jahrzehntelang an den meisten medizinischen Fakultäten kaum eine Rolle gespielt. Stattdessen wurde auf die Arbeit der Hausärztinnen und Hausärzte allzu häufig mit Arroganz geblickt. Zu behaupten, dass diese Haltung an vielen Universitäten nichts oder nur wenig mit der Tatsache zu tun hat, dass sich zu wenig Absolventen für die hausärztliche Tätigkeit interessieren, ist schlichtweg realitätsfern. Stattdessen loben sich die Autoren dafür, dass im Jahr 2018 fast alle medizinischen Fakultäten einen Lehrstuhl für Allgemeinmedizin haben. Unerwähnt bleibt dabei, dass viele von ihnen über keine ausreichende Ausstattung verfügen. Dies ist in anderen europäischen Ländern seit vielen Jahren längst Standard und sicherlich kein Grund, sich selbst auf die Schulter zu klopfen!

Öffentliche Universitäten, die vom Steuerzahler finanziert werden, können sich nicht von gesellschaftlichen Realitäten abkoppeln und stattdessen in ihren Elfenbeintürmen verharren. Dieser entlarvende Gastbeitrag führender Universitätsvertreter sollte für die Politik Ansporn sein, den Masterplan Medizinstudium 2020 endlich mit Nachdruck umzusetzen."


Mit besten Grüßen

Vincent Jörres
Pressesprecher

Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V. Vincent Jörres, Pressesprecher Bleibtreustr. 24, 10707 Berlin Telefon: (030) 88714373-35, Fax: (030) 88714373-40

(cl)

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