Pressemitteilung | Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW)

Privater Konsum: Arbeitsmarkt trübt Kaufstimmung

(Berlin) - Die deutschen Konsumenten haben in diesem Jahr insgesamt rund 2.300 Milliarden DM für Nahrungsmittel, Bekleidung, das Auto und die Miete ausgegeben. Seit 1995 ist der private Verbrauch allerdings preisbereinigt nur um durchschnittlich 1,5 Prozent pro Jahr gestiegen – in anderen Industrieländern betrug der jährliche Zuwachs bis zu 4 Prozent. Und auch im kommenden Jahr dürfte das reale Konsumplus in Deutschland mit 1¼ Prozent eher verhalten bleiben.

Ein wesentlicher Grund für die vergleichsweise geringe Kauflust der Bundesbürger ist die schlechte Arbeitsmarktentwicklung: In Deutschland nahm die Zahl der Erwerbstätigen zwischen 1995 und 2001 nur um 0,3 Prozent im Jahr zu. In Ländern wie Finnland, den Niederlanden und Spanien entstanden dagegen jährlich zwischen 2,0 und 2,8 Prozent mehr Jobs – zugleich zog der private Verbrauch um jeweils etwa 3,5 Prozent pro Jahr an.

Die Vorstellung, durch höhere Löhne könnten auch die deutschen Verbraucher in die richtige Konsumstimmung versetzt werden, führt in die Irre. Denn steigende Entgelte bedeuten zugleich eine schwerere Kostenlast für die Unternehmen. Wird die zusätzliche Bürde zu groß, müssen die Betriebe zu Rationalisierungsmaßnahmen greifen. Dabei gehen Arbeitsplätze verloren und das den privaten Haushalten insgesamt für den Einkaufsbummel zur Verfügung stehende Einkommen schrumpft.

Quelle und Kontaktadresse:
Institut der deutschen Wirtschaft Köln (IW) Gustav-Heinemann-Ufer 84-88 50968 Köln Telefon: 0221/49811 Telefax: 0221/4981592

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