Pressemitteilung | Arbeitgeberverband Gesamtmetall e.V.

Produktion weggebrochen / Lohnforderung völlig weltfremd

(Köln) - "Angesichts der wirtschaftlichen Lage ist das von der IG Metall angeordnete Hochfahren der Warnstreik-Welle in der Automobilindustrie absolut unverständlich," sagte Gesamtmetall-Hauptgeschäftsführer Hans Werner Busch am 17. April in Köln. Die auf den Transparenten mitgeführte Losung "Wir wollen 6,5 Prozent mehr Lohn" müsste nach Ansicht von Busch korrekterweise ergänzt werden um die Zeile "bei 9,3 Prozent weniger Automobil-Produktion".

Diese Zahl hat gestern das Statistische Bundesamt für den Monat Februar bekannt gegeben. Für die gesamte M+E-Industrie, der neben dem Fahrzeugbau u.a. auch den Maschinenbau, die Elektrotechnik und ein knappes Dutzend anderer Branchen angehören, beträgt das Minus gegenüber Februar 2001 sogar 9,4 Prozent.

"Wir hatten uns von den Februar-Daten ein kleines Plus als Signal für bessere Zeiten erhofft", sagte Busch, "stattdessen ist die Produktion förmlich eingebrochen." Allein der Rückgang von Januar auf Februar beträgt saisonbereinigt mehr als 3 Prozent. Busch: "Wir stehen mit der Produktion nun wieder im tiefsten Keller. Dies sind die schlechtesten Zahlen seit Beginn der Rezession im Januar 2001." Busch appellierte an die IG Metall, ihre Vorstellungen für den bevorstehenden Tarifabschluss endlich an die wirtschaftlichen Realitäten anzupassen. "Die vom Berliner DIW-Institut erstellte Prognose für 2002, wonach die Produktion der M+E-Industrie um 2,4 Prozent schrumpfen würde, erscheint angesichts dieser Zahl als sehr optimistisch. Vor diesem Hintergrund ist die Lohnforderung von 6,5 Prozent völlig weltfremd".

Busch zeigte sich verwundert darüber, "dass die IG Metall jetzt so tut, als hätten wir nicht bereits bei einer ihrer Hauptforderungen für die Tarifrunde 2002 einen fairen Kompromiss erzielt". Er erinnerte daran, dass die ERA-Vereinbarung unter dem Vorbehalt einer vernünftigen Gesamtlösung stünde.

Quelle und Kontaktadresse:
Gesamtverband der metallindustriellen Arbeitgeberverbände e.V. (Gesamtmetall) Volksgartenstr. 54 a 50677 Köln Telefon: 0221/33990 Telefax: 0221/3399233

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