Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

Raben und Tauben schädigen Landwirtschaft / Bejagung reicht nicht aus

(Mainz) - Aufgrund der wiederholt sehr massiv aufgetretenen Probleme und Schäden in der Landwirtschaft durch den Fraß von Raben, Krähen und Tauben insbesondere in der Südwestpfalz sowie bei Bingen hatte sich Norbert Schindler, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, in einem Schreiben an das Mainzer Umweltministerium gewendet. In diesem Rahmen hatte er gebeten, sich aufgrund der stark gestiegenen Populationen der Vögel für eine Auslage von Sterilisationsködern einzusetzen.

In einem Antwortschreiben hat nun Hendrik Hering, Staatssekretär im Ministerium für Umwelt und Forsten Rheinland-Pfalz, dargelegt, dass er eine Auslage von Sterilisationsködern für Raben und Krähen nicht durchsetzbar hält. Eine Auslage dieser Sterilisationsköder könne für Vögel nur unselektiv erfolgen. Damit würden unselektive, nicht erwünschte Reproduktionsverluste zu erwarten sein, die auch Tiere der zu schützenden Roten Liste treffen könnten. Weiterhin könnten durch die Aufnahme der Vogelarten Raben und Elstern in das Landesjagdrecht diese seit Januar 1999 bejagt werden. Seitdem hätten sich die Abschussraten jährlich erhöht, so Hering.

Darüber hinaus wolle sich Hering an die zuständigen Unteren Jagdbehörden in den Landkreisen wenden, um über diesen Weg unmittelbar mit den betroffenen Jagdausübungsberechtigten zum Zweck einer stärkeren Bejagung Kontakt aufzunehmen. Denn nach § 27 Bundesjagdgesetz könne die zuständige Behörde anordnen, dass der Jagdausübungsberechtigte unabhängig von den Schonzeiten innerhalb einer bestimmten Frist in bestimmten Umfang den Wildbestand zu verringern habe. Dies müsse demnach erfolgen, wenn es die Rücksicht auf das allgemeine Wohl, insbesondere die Interessen der Land- und Forstwirtschaft und die Belange des Naturschutzes und der Landschaftspflege, erfordere. Weiterhin wolle sich Hering an den Landesjagdverband Rheinland-Pfalz wenden, um auch hier nochmals die Jägerschaft auf das Problem der Schäden hinzuweisen.

„Diese Vorgehensweise ist aus unserer Sicht nicht ausreichend und wird das Problem nach wie vor nicht lösen“, erklärt Norbert Schindler, Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd. Auch wenn die Abschusszahlen sich absolut gesehen erhöht hätten, träten die Fraßschäden in immer größerem Maße in verschiedenen Regionen wiederholt auf. Wenn dann wie in diesem Jahr die Getreidekulturen durch die Trockenheit, Frost und den starken Mausbefall ohnehin stark gestresst seien, könne das Vorgehen von den Bauern erst recht nicht hingenommen werden.

Deshalb fordert Schindler in einem weiteren Schreiben, alle Beteiligten an einen gemeinsamen Tisch zu holen, um bessere umsetzbare Maßnahmen auszuarbeiten. Ein ‚So-weiter-wie-bisher’ löse das Problem in keinem Fall, so Schindler.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz Telefon: 06131/62050, Telefax: 06131/620550

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