Ramsauer pro Tempo 30 / Richtige Entscheidung für mehr Verkehrssicherheit
(Berlin) - Der Verkehrsclub Deutschland e.V. (VCD) begrüßt die Entscheidung von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer, sich auf Bundesebene für eine Regelgeschwindigkeit von 30 km/h innerorts starkzumachen. Der Sinneswandel des Ministers, der noch vor wenigen Tagen den Vorstoß des Berliner Senats für Tempo 30 als Standardgeschwindigkeit vehement zurückgewiesen hatte, sei im Sinne der Verkehrssicherheit richtig und wichtig.
"Peter Ramsauer zeigt mit seiner Haltung, dass ihm die Sicherheit vor allem der schwächsten Verkehrsteilnehmer - der Radfahrer und Fußgänger - nicht egal ist", gibt Werner Korn vom VCD-Bundesvorstand dem Minister Rückendeckung. "Anstatt sich der Bleifußlobby zu beugen, hat er sich offenbar intensiv mit den Vorteilen von Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit auseinandergesetzt: Die Zahl der Unfälle sinkt im Vergleich zu Tempo 50 um mindestens 20 Prozent. Zudem nimmt die Schwere der Unfälle ab." Neben mehr Verkehrssicherheit bringe Tempo 30 aber auch mehr Lebensqualität in den Städten. Bei 30 km/h sinke der Platzbedarf der fahrenden Autos. Pkw, die auf Gehwegen oder in Parkbuchten stehe, können bei der Einführung von Tempo 30 auf der Straße abgestellt werden. Dies schaffe Platz für Fußgänger und radelnde Kinder.
Mit seinem Meinungsumschwung unterstützt Minister Ramsauer den Berliner Senat, der eine Bundesratsinitiative plant, um die generell zulässige Höchstgeschwindigkeit innerhalb geschlossener Ortschaften von 50 auf 30 km/h abzusenken. Nur die wichtigen Hauptstraßen sollen davon ausgenommen sein und weiterhin mit 50 km/h befahren werden dürfen. Der VCD begrüßt diese Forderung ausdrücklich.
Anja Hänel, VCD-Verkehrsreferentin: "Im Sinne der Verkehrssicherheit ist Tempo 30 als Standardgeschwindigkeit innerorts dringend geboten: Je langsamer ein Auto fährt, desto kürzer ist der Anhalteweg - die Summe aus Reaktions- und Bremsweg: Bei 50 km/h beträgt der Anhalteweg fast 28 Meter. Bei Tempo 30 kann ein Auto dagegen schon nach 13 Metern stehen. Die Wucht des Aufpralls nimmt zudem mit steigender Geschwindigkeit zu. Die Folge: Bei Tempo 50 enden acht von zehn Unfällen mit Fußgängern tödlich. Bei Tempo 30 sterben zwei bis drei von zehn Angefahrenen. Mit der einflussreichen Unterstützung seitens des Bundesverkehrsministeriums werden sich nun sicherlich weitere Bundesländer dem Berliner Vorstoß anschließen und der Bundesratsinitiative zu einem Erfolg verhelfen."
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