Ratschlag Kinderarmut: „Gleichwertige Chancen statt wachsender Ungleichheit“
(Berlin) - Der „Ratschlag Kinderarmut“, ein breites Bündnis aus Wohlfahrtsverbänden, zivilgesellschaftlichen Organisationen und Gewerkschaften appelliert an die Bundesregierung, massive Investitionen in die soziale Infrastruktur für Kinder und Jugendliche zu tätigen. In einem gemeinsamen Aufruf fordern über 50 Organisationen, darunter der Kinderschutzbund, endlich verlässlich in Bildung, Betreuung und Teilhabe zu investieren.
„Kinderarmut ist nicht nur ein individuelles Schicksal, sondern ein strukturelles Versagen, das unsere Demokratie und unseren Wohlstand gefährdet“, heißt es in dem Appell. Die sozialen und regionalen Unterschiede beim Zugang zu früher Förderung, guter Schule, außerschulischen Angeboten und verlässlicher Betreuung seien gravierend – und würden durch Personalmangel, Sanierungsstau und fehlende Finanzierung noch verschärft.
Das Bündnis benennt konkrete Maßnahmen, die jetzt umgesetzt werden müssen – darunter:
• eine bedarfsgerechte Finanzierung von Kitas, Ganztag und Jugendhilfe
• eine verlässliche Absicherung der Jugendsozialarbeit
• kostenfreies Mittagessen in Kita und Schule für benachteiligte Kinder
• Investitionen in Familienbildung und offene Angebote in belasteten Quartieren
Gleichzeitig fordern die Unterzeichnenden, bestehende Spielräume zu nutzen: etwa durch eine Reform der Schuldenbremse, ein Sondervermögen für soziale Infrastruktur sowie steuerpolitische Maßnahmen.
„Wer jetzt bei Kindern spart, zahlt später doppelt – in Form von Fachkräftemangel, gesellschaftlicher Spaltung und Demokratiedefiziten“, sagt Prof. Sabine Andresen, Präsidentin des Kinderschutzbundes.“
Andresen betont weiter:
„Es geht nicht um Kleinstkorrekturen, sondern um mutige Strukturreformen. Wir brauchen Kitas, Schulen und Jugendangebote, die jedes Kind erreichen – unabhängig vom Wohnort oder Geldbeutel der Eltern.“
Quelle und Kontaktadresse:
Der Kinderschutzbund Bundesverband e.V., Juliane Wlodarczak, Pressesprecher(in), Kalckreuthstr. 4, 10777 Berlin, Telefon: 030 214809-0