Pressemitteilung | Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD)

Rauchverbot im Auto macht keinen Sinn / Einsicht der Fahrer ist wichtiger als unkontrollierbare Verbote

(Frankfurt am Main) - Der Automobilclub von Deutschland - AvD - spricht sich klar gegen ein Rauchverbot am Steuer aus. Die Forderungen von SPD-Verkehrsexperten Peter Dancker und der CDU-Gesundheitspolitikerin Katherina Reiche, dass es dringlich eines Rauchverbotes am Steuer bedarf und entsprechende Strafen nötig seien, sind nämlich statistisch unbegründet. Für die Behauptung Danckers, dass die Unfallgefahr durch Rauchen am Steuer drastisch steige, gibt es keine signifikanten statistischen Belege. Auch Frau Reiches Behauptung, Zigaretten am Steuer lenkten genauso ab, wie Telefonieren mit dem Handy, entbehrt der statistischen Grundlage.

Deshalb ist völlig unklar, ob ein Verbot überhaupt einen Einfluss auf die Verkehrssicherheit haben würde. Die populistische Forderung nach einem Verbot lässt die Frage offen, wie dieses künftig durchgesetzt und kontrolliert werden soll. Der AvD fordert, den Rauchern nicht ihre Einsichtsfähigkeit abzusprechen.

Aktuelle Untersuchungen des AvD-Instituts für Verkehrssoziologie haben ergeben, dass das Rauchen am Steuer auch bei Rauchern selber ein Thema ist und sich Raucher im Auto anders verhalten, als vermutet: Viele Raucher rauchen im Fahrzeug nicht. Die Gründe dafür sind vielfältig und reichen vom Wertminderungsargument, über die unverantwortliche Belastung der Mitfahrer bis hin zu Sicherheitsaspekten. "Ich rauche nur im Stau, wenn ich das Fenster runterkurbeln kann, das lässt den Ärger über den Stillstand verpuffen", ist da von jemanden zu hören, der sich bei 180 km/h keine Zigarette anzünden würde. Solche Einsichten sind wichtig und müssen gefördert werden. Das ist mit Verboten aber nicht zu erreichen, was deutlich am seit langem bestehenden Handyverbot zu erkennen ist. Fängt man erst mit spezifizierten Einschränkungen an, müsste man über alle Ablenkungen des Fahrers diskutieren, also vom Trinken und Essen, bis zur Bedienung von Radio und Navigationssystem. Fachleute definieren diese Ablenkung als sog.

"Verkehrsblindzeit" und fordern, dass im Auto generell keine Blick-Abwendung vom Verkehrsgeschehen akzeptiert werden sollte, die länger als 1,2 Sekunden dauert. Der AvD fordert die Politik auf, mit Verbotsforderungen vorsichtiger zu sein und zuerst zu prüfen, ob eine gewünschte Maßnahme tatsächlich Sinn macht.

Quelle und Kontaktadresse:
Automobilclub von Deutschland e.V. (AvD) Lyoner Str. 16, 60528 Frankfurt Telefon: 069/66060, Telefax: 069/6606789

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