Pressemitteilung | Hausärzteverband Nordrhein e.V.

Rauchverbote schützen vor Passivrauchen / Hausärzte Nordrheins unterstützen Landtagsinitiative (#rauchverbot)

(Köln) - Der Hausärzteverband Nordrhein e. V. begrüßt die Initiative des nordrhein-westfälischen Landtags zum Schutz vor Passivrauchen. Trotz Rauchverbot in geschlossenen Räumen sind Nichtraucher regelmäßig gesundheitlichen Gefahren durch das Rauchen ausgesetzt. "Besonders Kinder und Jugendliche werden unfreiwillig zu Passivrauchern, wenn sie mit ihren rauchenden Eltern im Auto zum Sport, zur Kita oder in den Urlaub fahren", erklärt Dr. Oliver Funken, stellvertretender Vorsitzender des Hausärzteverbandes Nordrhein e. V.

Im Pkw ist die Konzentration von krebs-erregenden Stoffen um Zehnerpotenzen höher als im Freien. Auch geöffnete Fenster und intensive Lüftung senken die Konzentration der Gifte nicht wirklich, so Dr. Funken. Kinder und Jugendliche sind besonders gefährdet, da sie eine höhere Atmungsfrequenz als Erwachsene haben und ihr Entgiftungssystem noch nicht vollständig ausgebildet ist. Lungenerkrankungen, Asthma, Bluthoch-druck oder erhöhtes Krebsrisiko sind Folgeerscheinungen der passiven Rauchbelastung.

Viele Länder, unter anderem Italien, Griechenland, Großbritannien, Kanada, USA und zuletzt Österreich, haben Rauchverbote im Auto eingeführt. Ein Rauchverbot im Auto ist für Dr. Funken konsequent, wird es doch politisch von Fachgremien und vielen gesellschaftlichen Gruppen unterstützt.
Unverständnis zeigt Dr. Funken für manche Kritik, die nach der Entscheidung des Landtags in den sozialen Medien geübt wurde. "Von Eingriff in die Privatsphäre, diktatorischer Eingriff, Über-regulierung bis hin zu Quatsch oder Blödsinn kann nicht die Rede sein," erklärt Dr. Funken. "Die gesundheitlichen Gefahren des Passivrauchens sind vielfach in der Bevölkerung unbekannt." Die Aufklärung zum Rauchen und Passivrauchen und Präventionsmaßnahmen müssen verstärkt werden. "Verbote können nur ein kurzfristiges, regulatives Tool sein, begleitend zur Gesundheits-aufklärung", betont Dr. Funken.

Er verweist darauf, dass Hausärzte bei der Patienteninformation und in der medizinischen Begleitung bei der Entwöhnung eine zentrale Rolle übernehmen. Mittel- und langfristig hofft der Allgemeinmediziner darauf, dass der Drogenkonsum von Tabak drastisch abnimmt. "Nichtrauchen ist die beste Lösung zum Passivraucherschutz", so Dr. Funken.

Quelle und Kontaktadresse:
Hausärzteverband Nordrhein e.V. Monika Baaken, Pressesprecherin Edmund-Rumpler-Str. 2, 51149 Köln Telefon: (02203) 57562900, Fax: (02203) 57562910

(sf)

NEWS TEILEN: