Pressemitteilung | Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. (BWV-RLP)

„real“-Größenwahnkampagne treibt Milcherzeuger in den Ruin

(Mainz) - Die Werbeaktion der Metro-Tochter „real“ habe das Maß des Erträglichen für die deutschen Milcherzeuger überschritten, kommentierte der Präsident des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Pfalz Süd, Norbert Schindler, die Situation. Mit der geschmacklosen Kampagne „Tage des Wahnsinns“ bietet die Supermarktkette frische Vollmilch mit 3,5 Prozent Fett für 33 Cent an.

Der ruinöse Preiskampf im Lebensmitteleinzelhandel treibe die deutschen Milcherzeuger in den Ruin. Bereits jetzt liege der Preis für Milch, den der Landwirt als Erzeugerpreis von seiner Molkerei erhalte mit 26 bis 30 Cent je Liter unterhalb des Einstandspreises der Milcherzeuger. Diese Milch müsse anschließend noch in der Molkerei verarbeitet und verpackt werden, bevor sie den Weg in die Regale des Lebensmitteleinzelhandels findet. Aufgrund des Erzeugerpreisrückgangs bei Milch innerhalb der vergangenen Monate schreiben bereits heute viele Milcherzeuger rote Zahlen.

BWV – Präsident Schindler appelliert aus diesem Grund an die Einsicht der Verbraucher, sich an dieser ruinösen und unseriösen Zerstörung von Arbeitsplätzen nicht zu beteiligen. „Die deutschen Bauern produzieren Lebensmittel auf höchstem qualitativem Niveau“, so Schindler. Dies habe jedoch seinen Preis. Auch der Bundesverband der Verbraucherzentralen habe die Vorgehensweise des Konzerns scharf kritisiert.

In seinem Einkaufsverhalten verlange der Lebensmitteleinzelhandel hochwertige Produkte. Es passe daher noch weniger zusammen, diese Lebensmittel unter Einstandspreis zu verramschen. Dass es dem der Metro-Tochter „real“ lediglich um Umsatz- und Gewinnmaximierung gehe, hätten auch die Meldungen der vergangenen Wochen über umverpacktes und umetikettiertes Hackfleisch gezeigt.

Die Kampagne gefährde im Kampf um Marktanteile nicht nur die Qualität und die Sicherheit unserer Lebensmittel, sondern auch das Überleben unserer Bauern, so Schindler. Mit jedem Landwirt der aufgeben müsse, sterbe auch ein Stück Wirtschaftskraft und Lebensqualität im ländlichen Raum. „Wir prüfen daher auch kartellrechtliche Schritte gegen den Konzern. Es ist in Deutschland Verboten, unterhalb des Einstandspreises Ware zu verramschen“, stellte der BWV-Präsident fest.

Quelle und Kontaktadresse:
Bauern- und Winzerverband Rheinland-Pfalz Süd e.V. An der Brunnenstube 33-35, 55120 Mainz Telefon: 06131/62050, Telefax: 06131/620550

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