Reform der Juristenausbildung überfällig
Gemeinsame Erklärung
des Deutschen Industrie- und Handelstages,
des Bundesverbandes der Freien Berufe,
der Bundesrechtsanwaltskammer und
des Deutschen Anwaltvereins
(Berlin) - Mit großer Sorge nehmen der Deutsche Industrie- und Handelstag, der Bundesverband der Freien Berufe, die Bundesrechtsanwaltskammer und der Deutsche Anwaltverein zur Kenntnis, dass die bevorstehende Justizministerkonferenz Anfang November 2000 über das von ihr bislang favorisierte Modell einer Reform der Juristenausbildung keine endgültigen Beschlüsse fassen wird. Dies wird zu einer abermaligen Verzögerung des Projekts führen. Die seit 20 Jahren überfälligen Reformen müssen nach Auffassung der Wirtschaft und den Freien Berufen nunmehr endgültig verabschiedet werden.
Die weit überwiegende Zahl junger Juristinnen und Juristen ergreift den Anwaltsberuf oder wird in der Wirtschaft tätig. Ihre Ausbildung weist jedoch, was diese Berufe angeht, erhebliche Defizite auf, die einer raschen Lösung bedürfen. Wenn über 10.000 Juristinnen und Juristen jährlich ohne hinreichende Vorbereitung in den Anwaltsberuf drängen, beeinträchtigt dies auf Dauer die Funktionstüchtigkeit unseres Rechtssystems.
Die Anwaltschaft hat hierzu in der Vergangenheit praxisorientierte Reformvorschläge vorgelegt. DIHT und BFB unterstützen im Grundsatz diese Reformvorschläge und würden es begrüßen, wenn Jurastudentinnen und -studenten nicht erst im 30. Lebensjahr erkennen müssen, ob sie für den angestrebten Beruf geeignet sind oder nicht.
Im Interesse der Rechtspflege, im Interesse der Bürger und im Interesse eines funktionstüchtigen Berufsstands appellieren DIHT, BFB, BRAK und DAV an die Justizministerkonferenz, die Reform nicht wieder auf die lange Bank zu schieben, sondern zügig abzuschließen und das Gesetzgebungsverfahren in Gang zu setzen.
Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)
Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin
Telefon: 030/2844440
Telefax: 030/28444440
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