Reform der Weiterbildungsordnung "Innere und Allgemeinmedizin": Deutscher Hausärzteverband lehnt Änderung des Kompromissmodells von Rostock scharf ab
(Köln) - Nach einem umfangreichen Diskussionsprozess hat sich der Ärztetag 2002 mit großer Mehrheit für das Kompromissmodell des Bundesärztekammervorstands zur Einführung des Facharztes für Innere und Allgemeinmedizin entschieden. Damit ist die Tür aufgestoßen worden für eine am Bedarf orientierte, einheitliche und flexible Weiterbildung für die Funktionen der heutigen Allgemeininternisten im Krankenhaus und der zukünftigen Hausärzte. Außerdem erlaubt das Kompromissmodell die Verkürzung der Gesamtweiterbildungszeit für die Schwerpunktinternisten um ein Jahr und führt flexible Anrechnungsmöglichkeiten anderer patientennaher Fächer zur Vereinfachung der Weiterbildungsorganisation für die zukünftigen Internisten und Hausärzte ein.
Der Beschluss der Ständigen Konferenz für Weiterbildung und des Bundesärztekammervorstands diese Anrechnungsmöglichkeiten vollständig abzuschaffen zu Gunsten eines unverhältnismäßig großen Pflicht-Weiterbildungsblockes in der stationären Inneren Medizin ist eine Schlag ins Gesicht für alle jungen Ärzte und Ärztinnen, die ihre Weiterbildung ohne zeitlichen Verzug durchlaufen wollen.
Mit diesem Beschluss lassen sich die Gremien der Ärztekammern von den Zielen eines rückwärtsgewandten Verbandes wie des Berufsverbandes Deutscher Internisten gegen die Qualität in der hausärztlichen Versorgung und die Interessen zukünftiger Ärztegenerationen instrumentalisieren.
Die Ärztekammern werden aufgefordert, zu dem gut begründeten Konsensmodell von Rostock zurückzukehren.
Der Deutsche Hausärzteverband wird diesem Beschluss, der alle Möglichkeiten einer Verbreiterung oder Vertiefung wichtiger hausärztlicher Qualifikationen abschafft, niemals zustimmen.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutscher Hausärzteverband e.V. (BDA)
Theodor-Heuss-Ring 14
50668 Köln
Telefon: 0221/160670
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