Regelmäßige Früherkennung rettet Leben / Deutsche Krebshilfe informiert im Brustkrebsmonat Oktober
(Bonn) - Früh erkannt, ist Brustkrebs zu über 90 Prozent heilbar. Internationale Studien haben gezeigt: Die qualitätsgesicherte Röntgen-Reihenuntersuchung der Brust für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren kann die Sterblichkeit an Brustkrebs deutlich senken. Der Gesetzgeber hat bereits im Jahre 2002 festgelegt, dass diese Untersuchung in Deutschland eingeführt werden soll. Doch nach wie vor fehlen bundesweite Angebote dafür. Die Deutsche Krebshilfe fordert daher alle politisch und organisatorisch Verantwortlichen auf, das so genannte Mammographie-Screening zügig umzusetzen. Im Jahr 2006 soll jede anspruchsberechtigte Frau diese Untersuchung auch bekommen, sagt die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe, Professor Dr. Dagmar Schipanski, anlässlich des Brustkrebsmonats Oktober.
Zwei Drittel aller Brusttumoren werden erst entdeckt, wenn sie größer als zwei Zentimeter sind. Die Folge: radikale Operationen, belastende Therapien und geringere Heilungschancen. Durch eine konsequente Früherkennung könnte somit viel Leid vermieden werden. Wir unterschätzen nicht, was es bedeutet, das qualitätsgesicherte Mammographie-Screening in die Fläche zu bringen, so Schipanski. Doch die Frauen in Deutschland hätten nun lange genug gewartet: Die Umsetzung muss jetzt zügig und konsequent voran gebracht werden, fordert die Präsidentin der Deutschen Krebshilfe.
Die Deutsche Krebshilfe appelliert gemeinsam mit der Frauenselbsthilfe nach Krebs und der Womens Health Coalition sowohl an Politiker als auch an die Ärzte und Krankenkassen, die Umsetzung des Mammographie-Screenings zu unterstützen. Zum Brustkrebsmonat Oktober haben die Organisationen dazu ein Informations-Faltblatt mit dem Titel Ein Bild sagt mehr heraus gegeben, das kostenlos bei der Deutschen Krebshilfe angefordert werden kann.
Zur Früherkennung gehört aber auch die regelmäßige Tastuntersuchung der Brust, erläutert Schipanski. Schon ganz junge Frauen sollten sich von ihrem Frauenarzt zeigen lassen, wie sie ihre Brust einmal im Monat selbst abtasten können und worauf sie dabei achten sollten. Frauen ab 30 Jahren bekommen von der Krankenkasse einmal im Jahr eine Tastuntersuchung der Brust durch den Arzt bezahlt. Auch Frauen ab 50 sollten regelmäßig zum Gynäkologen gehen, denn mit dem Alter nimmt das Brustkrebs-Risiko zu, so Schipanski.
Auch zum Thema Selbstuntersuchung der Brust hält die Deutsche Krebshilfe ein kostenloses Faltblatt bereit (Es liegt in Ihrer Hand). Alle Materialien können bestellt werden bei der Deutschen Krebshilfe, Postfach 1467, 53004 Bonn, oder im Internet unter www.krebshilfe.de. Dort finden sich die Info-Faltblätter auch als pdf-Dateien zum Herunterladen.
Infokasten: Mammographie-Screening
Brustkrebs ist in Deutschland die häufigste Krebserkrankung bei Frauen. Jede zehnte Frau erkrankt im Laufe ihres Lebens daran. Internationale Studien haben gezeigt: Ein Mammographie-Screening für Frauen zwischen 50 und 69 Jahren kann die Brustkrebs-Sterblichkeit um etwa 30 Prozent senken. Eine solche alle zwei Jahre stattfindende Röntgen-Reihenuntersuchung der weiblichen Brust gesunder Frauen ist daher Bestandteil des gesetzlichen Krebs-Früherkennungsprogrammes geworden. Voraussetzung für den Erfolg des Screenings: Die grundsätzliche Doppelbefundung aller Röntgenaufnahmen, die tägliche Qualitätskontrolle der Geräte und Filme sowie eine Mindestzahl von 5.000 Mammographien pro Jahr und Arzt.
Quelle und Kontaktadresse:
Deutsche Krebshilfe e.V.
Dr. med. Eva M. Kalbheim, Pressesprecherin
Thomas-Mann-Str. 40, 53111 Bonn
Telefon: 0228/729900, Telefax: 0228/7299011