Pressemitteilung | (BVR) Bundesverband Regie e.V.

Regisseure begrüßen im Grundsatz neues Konzept von Staatsminister Neumann zur Stärkung der Filmproduktion

(München) - Der Bundesverband Regie (BVR) begrüßt das heute von Staatsminister Neumann vorgestellte Konzept zur Stärkung der Filmproduktion in Deutschland. Der Kulturstaatsminister kündigte mit der Verabschiedung des Haushaltsentwurfes der Bundesregierung eine jährliche Unterstützung der Filmproduktionen von 60 Millionen Euro an. In Anlehnung an das seit April dieses Jahres eingeführte britische Modell erhalten Produzenten für die Herstellung eines Kinofilms eine Erstattung zwischen 15 und 20 Prozent der in Deutschland ausgegebenen Produktionskosten.

Dieser Ansatz wird vom BVR ausdrücklich begrüßt. Die deutsche Filmwirtschaft und Filmkultur braucht solche Instrumente, um international wettbewerbsfähig zu sein. Der Deutsche Film ist gerade im Aufwind und die hiesigen Filmemacher leisten Enormes, wie sich gerade an den Erfolgen bei internationalen Festivals erkennen läßt. Daher muß dieses zarte Pflänzchen gehegt werden und mit einer finanziellen Stärkung eine kulturwirtschaftliche Nachhaltigkeit erreicht werden.

Aus Sicht des BVR muß bei der konkreten Ausgestaltung des neuen Konzeptes darauf geachtet werden, daß die Förderung gerade den klein- und mittelständischen Produzenten zugute kommt. Gerade die kleinen Filmmanufakturen, darunter zahlreiche selbstproduzierende Regisseure, haben die erfolgreichen Filme der vergangenen Jahre, allerdings unter sehr schwierigen Rahmenbedingungen geschaffen. Auch muß dafür Sorge getragen werden, daß nur die tatsächlichen Produktionskosten, also die, die unmittelbar für die künstlerische Herstellung des Filmes erforderlich sind, von dieser Förderung profitieren. Der BVR weist in diesem Zusammenhang darauf hin, daß gerade das bisherige britische System abgeschafft wurde, weil es zu anfällig war für Mitnahme- und Mißbrauchseffekte. Für das neue britische System, das hier dem BKM-Modell Pate steht, gibt es leider noch keine Erfahrungswerte.

Wenn mit diesem Instrument nach dem Willen der Bundesregierung auch ausländische Großproduktionen nach Deutschland geholt werden sollen, ist zumindest darauf zu achten, daß solche auch tatsächlich mit einem nennenswerten Anteil von deutschen Filmschaffenden aus dem technischen und künstlerischen Bereich besetzt werden. Daneben empfiehlt der BVR der von Staatsminister Neumann geleiteten Arbeitsgruppe einen Blick nach Frankreich zu werfen, wo es mit Hilfe von steuerlichen Anreizen für „echte Filmfonds“ gelungen ist, Kapital von echten Privatanlegern für die französische Kulturwirtschaft aufzubringen.

Quelle und Kontaktadresse:
BVR Bundesverband Regie e.V. Steffen Schmidt-Hug, Geschäftsführer Brienner Str. 52, 80333 München Telefon: (089) 34019109, Telefax: (089) 34019110

(sk)

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