Pressemitteilung | Bundesverband der Freien Berufe e.V. (BFB)

Regulierung Freier Berufe kann Verbraucher nachweislich schützen

(Berlin) - Mit Erstaunen hat der Bundesverband der Freien Berufe (BFB) die aktuelle Studie „Regulierung Freier Berufe“ des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) zur Kenntnis genommen, die das IW im Auftrag der Initiative Neue Soziale Marktwirtschaft (INSM) am 1. November 2007 vorgelegt hat.

Nach Ansicht der Autoren der Studie könnten in Deutschland u. a. mindestens 140.000 neue Jobs bei wirtschaftsnahen Dienstleistungen entstehen, wenn Regulierungen bei den Freien Berufen auf das Niveau von Schweden und Dänemark gesenkt würden. Damit nimmt die Studie eine Diskussion von der europäischen Ebene auf, die dort durch eine Studie des Wiener Instituts für Höhere Studien (IHS) Anfang 2003 ausgelöst wurde.

Fakt ist, dass es auf nationaler und europäischer Ebene eine Vielzahl von Studien gibt, die die verbraucherschützende Wirkung von Regulierungen bei Freien Berufen nachweisen. Zuletzt hat z. B. eine Studie der Harvard Law School, Cambridge, USA, nachgewiesen, dass Deregulierung nicht zu verbesserten Dienstleistungen mit geringeren Kosten führt. Im Gegenteil: Man kam dort sogar zu dem Ergebnis, dass in Rechtssystemen mit dem höchsten Regulierungsgrad wie Estland und Deutschland die durchschnittlichen Kosten niedriger, die Registersysteme effizienter funktionieren und die Verbraucher zufriedener seien, als in Ländern mit niedriger Regulierung. Anzumerken ist zudem, dass die Untersuchung wenig neue Aspekte zu Tage fördert. Ergebnisse anderer Studien werden nicht erwähnt.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Freien Berufe die Frage einer angemessenen und am Verbraucherschutz ausgerichteten Deregulierung sehr ernst nehmen. Für den dafür erforderlichen Dialog ist es jedoch nicht hilfreich, wenn Tatsachen unterschlagen werden. In anderen Marktbereichen hat die Vorgehensweise nach dem Motto „Hauptsache billig!“ bereits großen Schaden angerichtet. Der BFB fordert das IW dazu auf, die wissenschaftliche Methodik offen zu legen und steht für den Dialog zur Verfügung.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband der Freien Berufe (BFB) Gabriele Reimers, Referentin, Presse- / Öffentlichkeitsarbeit, Finanzen Reinhardtstr. 34, 10117 Berlin Telefon: (030) 284444-0, Telefax: (030) 284444-40

(tr)

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