Pressemitteilung | Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB)

Renditen von Bundesanleihen steigen: Ist das die Zinswende?

(Berlin) - Unter Schwankungen haben die Anleiherenditen in Deutschland schon seit Anfang der 1990er Jahre beinahe nur einen Weg gekannt: nach unten. Damals lag die Rendite 10-jähriger Bundesanleihen noch bei heute astronomisch klingenden 9 Prozent. Von da an sind die Renditen dann tief gesunken - bis Mitte 2016 sogar knapp in den Minusbereich. Aktuell rentieren die Bundesanleihen mit 10-jähriger Laufzeit wieder positiv mit rund 0,6 Prozent (Stand Mitte März). Ist das also nun die Trendwende? Geht es mit den Anleiherenditen in Deutschland jetzt wieder nach oben?

Zumindest spricht vieles dafür, dass die Anleiherenditen im Sommer 2016 ihren Tiefststand gesehen haben. Die damals diskutierten Deflationssorgen - also eine Abwärtsspirale bei den Preisen - sind längst Vergangenheit. Mittlerweile steigen die Inflationsraten weltweit wieder. Dass es sich aber um einen nur moderaten Anstieg handelt, liegt an dem weltweit erhöhten Wettbewerbsdruck durch die Digitalisierung und Globalisierung. Deshalb ist es Unternehmen nur begrenzt möglich, Preiserhöhungen überhaupt durchzusetzen.

Diese weiterhin sehr entspannten Aussichten für die Teuerungsrate in Deutschland und auch im Euroraum begrenzen den möglichen Anstieg der Kapitalmarktzinsen. Zudem wird die EZB die Leitzinsen voraussichtlich noch weit bis in das kommende Jahr hinein unverändert lassen. Eine deutliche Zinserhöhung an den Kapitalmärkten in Deutschland und im Euroraum ist deshalb nach heutiger Einschätzung unwahrscheinlich. Aber zumindest für festverzinsliche Wertpapiere wie Bundesanleihen scheint die Zinswende bereits erfolgt zu sein.

Quelle und Kontaktadresse:
Bundesverband deutscher Banken e.V. (BdB) Tanja Beller, Pressesprecherin Burgstr. 28, 10178 Berlin Telefon: (030) 16630, Fax: (030) 16631399

(rf)

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