Rentensystem muss reformiert werden!
(Frankfurt am Main) - Zum 1. Juli 2025 steigen die gesetzlichen Renten um 3,74 Prozent. Nach Angaben der Deutschen Rentenversicherung bedeutet das für einen „Standardrentner mit Durchschnittsverdienst und 45 Beitragsjahren“ ein Plus von 66,15 Euro pro Monat. „Dass die 21 Millionen Rentnerinnen und Rentner demnächst mehr Geld auf ihrem Konto haben werden, ist erst einmal eine gute Nachricht“, sagt Paul Weimann, Landesvorsitzender des Sozialverbands VdK Hessen-Thüringen: „Aber auch diese Rentenerhöhung reicht nicht aus. Denn gleichzeitig meldet das Statistische Bundesamt, dass das Risiko von Altersarmut trotz steigender Löhne und Vermögen in Deutschland weiter zugenommen hat.“ In Hessen galten 2023 knapp 21, in Thüringen 18 Prozent der Menschen in der Altersgruppe 65 plus als arm.
Zudem zeichnet sich bei der Rentenkasse ein finanzieller Engpass ab, insbesondere wenn die geburtenstarken Jahrgänge in Ruhestand gehen werden. Deshalb wird zurzeit über eine Heraufsetzung des Renteneintrittsalters auf 70 Jahre diskutiert, um das System zu stabilisieren. „Schon jetzt schaffen es viele nicht, bis zur Regelaltersgrenze zu arbeiten, weil sie körperlich oder seelisch zu angeschlagen sind“, sagt Weimann: „Etliche müssen auch wegen der Pflege eines Angehörigen vorzeitig aus dem Berufsleben aussteigen. Wird die Grenze weiter nach oben gesetzt, bedeutet das für sie alle noch höhere Abschläge bei der Rente und damit noch weniger Einkommen im Alter.“
Der VdK fordert in dieser Situation die Politik auf, die Einnahmen der Rentenversicherung auf eine breitere Basis zu stellen. Neben Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmern sollten auch neue Beamtinnen und Beamte, Selbstständige, Politikerinnen und Politiker sowie Angehörige der freien Berufe in eine gemeinsame und solidarische Rentenversicherung einzahlen.
„Auf diese Weise können wir unser Rentensystem so stärken, dass die demografischen Lasten gemeistert werden können“, sagt der VdK-Landesvorsitzende: „Statt über eine Heraufsetzung des Renteneintrittsalters zu diskutieren, sollten wir endlich mit dieser Reform des Systems beginnen und die Rente für alle einführen.“
Quelle und Kontaktadresse:
Sozialverband VdK - Landesverband Hessen-Thüringen e.V., Philipp Stielow, Referatsleiter(in) Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Gärtnerweg 3, 60322 Frankfurt am Main, Telefon: 069 7140020