Rentner bringen schon ihr Sparopfer / Ab 2003 sinkt Rentenanpassung jährlich um 0,5 Prozentpunkte
(Bonn) - Es ist unzutreffend, dass die Rentner keine Einschränkungen zu befürchten haben. Vielmehr ist festzustellen: Die 18 Millionen Rentnerinnen und Rentner sind als erste zur Kasse gebeten worden, als es ans Sparen ging. Es ist ein Irrtum zu glauben, dass sie von Sparmaßnahmen verschont bleiben. Die Rentner bringen bereits ihr Opfer. Nur will sich heute offenbar niemand mehr daran erinnern, erklärte der Präsident des Sozialverbands VdK Deutschland, Walter Hirrlinger. Wenn etwas bereits Gesetz sei, werde das als selbstverständlich angesehen, auch wenn alle heutigen und künftigen Rentner in den nächsten 15 Jahren betroffen seien.
So hätten die Rentner im Jahr 2000 nur eine Rentenanpassung in Höhe der Inflationsrate von 0,6 Prozentpunkte erhalten. Der Grundsatz, dass die Renten den Löhnen folgen, sei damals kurzerhand vom Arbeitsminister außer Kraft gesetzt worden. Seitdem folgten die Renten nicht mehr den Löhnen, sondern würden nach der 2001 eingeführten Rentenformel berechnet.
Hirrlinger: Nach der Rentenreform werden die Rentenanpassungen ab 2003 um 0,5 Prozentpunkte pro Jahr geringer ausfallen und zwar für die nächsten acht Jahre. Danach sind es dann 0,25 Prozentpunkte jährlich. Diese Kürzungen zu Lasten der Rentner sind bereits in die Rentenformel eingearbeitet. Auch daran scheint sich nur ein Jahr später kaum noch jemand zu erinnern. Deshalb sei festzustellen: Die Rentner seien die Ersten gewesen, die zur Kasse gebeten wurden. Jetzt seien die Beitragszahler diejenigen, die den Rentnern mit Belastungen folgten, sagte Hirrlinger.
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